Dank ihrer 143.000 Euro teuren Klimaanlage bleibt Gewessler auch angesichts der dramatischen Energiekrise immer cool. Doch das ist längst nicht die einzig fragwürdige Ausgabe, für die sich die Ministerin rechtfertigen muss. Bei der Beantwortung zu externen Beratungen und Studien fällt auch die Planung eines Empfangspultes im ersten Stock des Ministeriums auf. Kostenpunkt: 5000 Euro.

Immer wieder Experten aus dem grünen Dunstkreis

Walter Boltz, ehemaliger E-Control-Boss und Energieberater der Ministerin, erhielt für seine Expertise und Beratung in fünf Monaten 100.000 Euro. Ob er Gewessler zur Bestellung eines (!) Flüssiggas-Tankers aus Abu Dhabi riet, ist nicht bekannt. Auch welche Entscheidungen die Ministerin durch die insgesamt 8,45 Millionen Euro für diverse Projekte und Beratungsleistungen getroffen hat, bleibt nicht zuletzt nach dem Chaos um den Klimabonus fraglich. Das Ministerium verfüge jedenfalls über ein großes Team an Experten, so der freiheitliche Christian Hafenecker. So vertraue die Ministerin sehr oft auf externe Experten, “die nicht selten im Dunstkreis der Grünen sind”. Hafenecker und FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz fordern den Rücktritt der grünen Ministerin.

"Topf auf Deckel" - Umfrage soll Wirksamkeit der Kampagne zeigen

Ein Stein des Anstoßes: Die “MediaBrothers GmbH” erhielt über 36.768 Euro für die “Erstellung des Layouts für die deutsche Fassung des Bundesabfallwirtschaftsplan 2022”. Co-Gründer war Stephan Götz, der später bei den Grünen anheuerte und seit wenigen Tagen einer der Pressesprecher von Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist. Aber auch die Werbeagentur “Jung von Matt”, der frühere Arbeitgeber von Van der Bellens Kampagnenmanager Martin Radjaby, erhielt den Zuschlag für die Weiterbetreuung und Neu-Konzeptionierung des Projektes “Raus aus Öl und Gas”, was rund 97.000 kostet.

Ebenfalls an “Jung von Matt” ging die Gestaltung der Energiesparkampagne “Mission 11” (“Topf auf den Deckel”, “Duschen statt baden”). “Das ist ein unglaublicher Skandal”, so Hafenecker. Auf die Frage der FPÖ, wie die Ministerin das ausgewiesene Ziel der Kampagne, den Energie- bzw. Stromverbrauch um elf Prozent zu senken, überprüfen wird, lautete die Antwort: “Da statistische Daten zum Energieverbrauch in Haushalten erst mit großer Verzögerung verfügbar sind, ist geplant, gegen Ende des Jahres eine Meinungsumfrage zur Erfolgsmessung durchzuführen.”