668 Menschen müssen zurzeit wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus betreut werden, davon 183 auf Intensivstationen. Dass dieser Wert deutlich höher ist als vor genau einem Jahr, zeigt nun der renommierte Statistikexperte Erich Neuwirth in einer Gegenüberstellung auf: Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte Österreich deutlich weniger Hospitalisierungen und Intensivfälle zu beklagen.

Seit Juli gibt es dennoch deutlich weniger Hospitalisierungen im Verhältnis zu den Neuinfektionen

Aufgrund der Gegenüberstellung zwischen 2020 und 2021 gelangt Erich Neuwirth zu einer nicht unbedingt beruhigenden Schlussfolgerung: “Zusammenfassend: Wir haben heuer keinen Sommer wie früher, wir haben nicht einmal einen Sommer wie voriges Jahr.”

Allerdings sind fast alle Patienten, die intensivmedizinische Betreuung benötigen, zurzeit nicht gegen Corona geimpft – der eXXpress berichtete. Die Wirksamkeit der Impfung schlug sich dabei offensichtlich ebenfalls in den Zahlen nieder. So hat sich das Verhältnis zwischen Neuinzidenzen und Hospitalisierten deutlich gewandelt, wie Neuwirth auf seinem Blog aufzeigt: Ab Juli gibt es viel weniger Hospitalisierungen im Verhältnis zur Zahl der Neuinfektionen:

Das Verhältnis zwischen Hospitalisierungen und Neuinfektionen verbessert sich deutlich ab Juli

Gewisse Engpässe machen sich in Wiener Spitälern bemerkbar – noch können sie überbrückt werden

Vereinzelt machen sich aber bereits Engpässe in den Spitälern bemerkbar, die zurzeit von anderen Krankenhäusern noch aufgefangen werden können, unterstreicht Markus Pederiva, Sprecher des Gesundheitsverbunds, gegenüber dem “Standard”. “Wir sind noch nicht in diesem Bereich, dass Operationen in großem Stil verschoben werden müssen.”

Eine extreme Knappheit dürfte es aber mittlerweile bei Non-Covid-Intensivbetten in ganz Wien geben, wie interne Unterlagen laut “heute” belegen. Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) fordert daher strengere Maßnahmen von der Regierung. Er erwartet Ende Oktober eine massive Corona-Explosion an neuen Fällen. “Es betrifft nur die Ungeimpften”, unterstreich auch Hacker.

Der Impffortschritt stagniert zurzeit in Österreich. 58 Prozent sind zurzeit vollständig geimpft, das ist knapp unter dem EU-Schnitt von 60 Prozent.