Ein Zimmerbrand in der Tichtelgasse in Wien-Meidling ist am Sonntagnachmittag äußert tragisch verlaufen: Zwei Männer sind aus dem dritten Stock gesprungen, einer davon nachdem vermeintliche Helfer Matratzen und Leintücher auf die Straße gelegt und ihn zum Springen aufgefordert hatten. Der etwa 35-Jährige erlitt ein Polytrauma.

Der zweite, etwa zehn Jahre jüngere Mann, wartete zwar auf das Sprungkissen der Einsatzkräfte, verletzte sich aber ebenfalls schwer.

Helfer wurden durch Passanten behindert

Wie Feuerwehrsprecher Christian Feiler berichtete, behinderten etwa 50 Schaulustige gegen 16.00 Uhr den Einsatz beträchtlich. Die Helfer konnten zunächst nicht so schnell wie nötig zum Ort des Geschehens vordringen. Zusätzlich hatten die Anrainer den ersten Mann zu dem waghalsigen Sprung animiert. Der Verletzte verhinderte danach aufgrund seiner Position, die Drehleiter einzusetzen. Deshalb musste man auf das Sprungkissen zurückgreifen.

Der jüngere Mann traf beim Sprung aus der Wohnung zwar das Sprungkissen, verletzte sich aber laut Feiler entweder dabei oder als er dieses verließ. Dieses sei immerhin zwei Meter hoch. Der Brand selbst war rasch mit einem Rohr unter Atemschutz gelöscht.

Die Wiener Berufsrettung war mit 14 Einheiten und der Sondereinsatzgruppe (dem früheren K-Zug; Anm.) im Einsatz. Beide Verunglückten wurden notfallmedizinisch versorgt und in zwei verschiedene Spitäler gebracht. Weitere Personen, die sich aus dem Haus in Sicherheit gebracht hatten, konnten in häusliche Pflege entlassen werden.