Der Leopard 2 gilt aktuell als der modernste Kampfpanzer der Welt. Dieser Tage spielt er beim ukrainischen Verteidigungskrieg gegen Russland eine bedeutende Rolle. Doch auch abseits des Kriegsgeschehens in der Ukraine ist der Kampfpanzer Gegenstand eines Konflikts: Die zwei deutschen Rüstungskonzerne Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann, die den Leopard-2 gemeinsam entworfen und gebaut haben, streiten sich jetzt um das Urheberrecht. Das geht aus der “Neuen Zürcher Zeitung” hervor.

Wie die Zeitung berichtet, treffen sich die beiden Parteien am 2. Mai vor dem Landgericht München, um das Urheberrecht beim Leopard 2 festzustellen. Anlass dafür seien Aussagen des Rheinmetall-Chefs Armin Papperger in einem Interview mit dem Blatt.

Darin behauptete Papperger, die Rechte für den Leopard-2 lägen bei Rheinmetall. Der Rheinmetall-Chef wörtlich: “Wir haben eintausend Leopard 2A4 gebaut, und zwar auf Grundlage unseres eigenen geistigen Eigentums.” Diese Aussagen betrachtet allerdings Krauss-Maffei Wegmann als „unwahre, irreführende und ihre Rechte verletzende Tatsachenbehauptungen“.

Laut einem Dokument liegt das geistige Eigentum für den Leopard-2 bei der Firma Krauss-Maffei

Gemäß eines Dokuments aus dem Jahr 1955, das im Besitz des deutschen Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr ist und aus dem die “Neue Zürcher Zeitung” zitiert, liegt das geistige Eigentum für das Gesamtsystem bei der Firma Krauss-Maffei.

Interessant ist, dass die beiden Rüstungskonzerne Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann in der Vergangenheit öfter miteinander kooperierten. So sind beispielsweise der Schützenpanzer Puma sowie das gepanzerte Gefechtsfahrzeug Boxer Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit. Beim Kampfpanzer Leopard-2 baute Krauss-Maffei Wegmann die Wanne und das Fahrgestell, während Rheinmetall den Turm und die Kanone produzierte.

Dennoch: Laut der „Neuen Zürcher Zeitung“ hat sich das Verhältnis zwischen den beiden Partnern zuletzt zusehends abgekühlt. So scheiterte etwa der Versuch von Rheinmetall, Krauss-Maffei Wegmann zu übernehmen. Grund dafür soll unter anderem eine persönliche Fehde der beiden Geschäftsführer Armin Papperger und Frank Haun sein.