Fast die Hälfte derjenigen, die an der Delta-Variante des Coronavirus gestorben sind, seien bereits vollständig geimpft gewesen, berichtete die Gesundheitsbehörde Public Health England vor einigen Tagen. Die Zahlen lieferten natürlich Stoff für zahlreiche Verschwörungstheorien. 

Dabei geben Experten Entwarnung: Es sei nur logisch, dass unter jenen Menschen, die sich derzeit mit der Delta-Variante infizieren, ein deutlich großer Anteil an Geimpften ist. Denn es gibt schließlich auch immer mehr Geimpfte!

Je mehr Geimpfte, desto mehr Geimpfte befinden sich auch unter den Toten

„Mit Meldungen wie ’40 % aller neuen Corona-Toten war geimpft’ verhält es sich ähnlich wie mit ’70 % aller Verkehrstoten war angeschnallt’“, ärgert sich der Statistikprofessor Christoph Rothe von der Universität Mannheim auf Twitter: „Sie suggerieren ein Problem, obwohl dahinter eigentlich eine Erfolgsgeschichte steht.“

EMA warnt: Impfung bietet trotzdem keinen hundertprozentigen Schutz

Kurz zusammengefasst: Wenn der Anteil der Geimpften in einer Bevölkerung immer weiter steigt, werden unter den Infizierten und jenen mit schweren Verläufen anteilsmässig immer mehr Geimpfte sein.

Grundsätzlich hält die EMA jedoch fest: Trotz Impfung ist es möglich, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Wissenschaftler sprechen in diesem Fall von einer Durchbruchsinfektion.