In der SPÖ dürften offenbar die Anarcho-Tage ausgerufen worden sein: Rote Landeskaiser lassen jetzt zumindest einen ihrer Sprecher einen innerparteilichen Konkurrenten anrempeln – die Sozialdemokratie glänzt durch totale Zerstrittenheit. Vor dem irritierten Publikum legte jetzt der Sprecher von Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) im offenen Konflikt zwischen Hans Peter Doskozil und Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner nach: “Andere beschäftigen sich mit Umfragen & unnötigen Führungsdebatten, in Kärnten wird gearbeitet”, ätzte Andreas Schäfermeier aktuell auf Twitter. Schäfermeier wurde bereits von der “Kleinen Zeitung” als “Kaisers Mann fürs Grobe” bezeichnet.

Der Tweet aus Kärnten - die Kritik richtet sich an Hans Peter Doskozil.

Bisher kein Machtwort von Rendi-Wagner

Andererseits warf sich Salzburgs SPÖ-Landeschef David Egger für Hans Peter Doskozil in die Schlacht: “Doskozil macht einen Topjob und trifft mit seiner klaren sozialdemokratischen Politik den Nagel auf den Kopf”, richtete Egger der Bundespateichefin via “Salzburger Nachrichten” aus.

Die Umfrage, die von der burgenländischen SPÖ in Auftrag gegeben worden ist und – welch Überraschung – viel mehr Zustimmung zu Doskozil als zu Rendi-Wagner auswies, sorgt also weiter für eine heftige Debatte innerhalb der Sozialdemokratie, die so sicher nicht mehr lange Platz 1 vor der FPÖ verteidigen kann. Die Parteichefin, die nun für Disziplin sorgen und mit einem neuen Thema punkten sollte, ist abgetaucht. Auch auf mehrmalige Anfragen de eXXpress kam bisher stets ein Nein – auch das finden SPÖ-Granden bereits bedenklich, dass eine SPÖ-Vorsitzende derart wenig Selbstvertrauen hat, dass sie sich nicht auch kritischen Fragen eines unabhängigen Mediums stellen will.