Ungarns Gas-Vorratslager sind voll (Österreichs Reserve dümpelt bei 20 % dahin), dazu hat Budapest noch mit Gazprom zusätzliche Versorgungs-Garantien ausverhandelt, der Sprit-Preis für die ungarischen Bürger wurde auf 1,18 Euro pro Liter reduziert.

Vor diesem Hintergrund wettert Ministerpräsident Viktor Orban erneut gegen die Sanktionen, deren Sinnhaftigkeit er klar bezweifelt. Bei einem Besuch in Serbien, in dessen Rahmen er von Präsident Aleksandar Vučić mit einem Orden ausgezeichnet wurde, sagte Orban: „Die Stärkeren drücken den Schwächeren Sanktionen auf. Aber wenn man sich den Energiebereich ansieht, erkennt man, dass wir jetzt als Zwerge einem Energieriesen Sanktionen aufdrücken.“

Bereits Mehrheit für ein Ende der Sanktionen

Auch in Österreich wächst der Widerstand gegen die EU-Sanktionen, die zwar Russland durchaus schaden, aber auch massiv das eigene Land mit Teuerungswellen belasten. Die in Brüssel beschlossenen und von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen heftig verteidigten Sanktionen gegen Russland werden bereits von vielen Österreichern negativ beurteilt, 52 % der Befragten sind in der aktuellen Studie des Meinungsforschungsinstituts INSA für ein sofortiges Ende der EU-Sanktionen (1000 Befragte online, gestützt auf Telefon-Umfragen, Zeitraum 5. bis 8. September).

EU-Strafmaßnahmen gegen Russland - sollen Österreichs Regierung aus den Sanktionen aussteigen?