
364.419 ohne Job – Arbeitslosigkeit explodiert! Wien bleibt trauriger Spitzenreiter
Die Zahlen sind alarmierend: 364.419 Menschen sind in Österreich arbeitslos – 7,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig stürzt die Zahl offener Stellen dramatisch auf 84.357 ab. Die wachsende Schere zwischen Angebot und Nachfrage trifft vor allem Wien, Frauen, Junge, Ältere und Ausländer.

Die Arbeitslosigkeit in Österreich zieht weiter an – und das kräftig: 364.419 Menschen waren Ende Juni beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Davon 288.545 arbeitslos und 75.874 in Schulung. Das ist ein Anstieg von +7,8 Prozent bzw. 26.368 Personen gegenüber Juni 2024. Die Arbeitslosenquote stieg laut AMS auf 6,8 Prozent, ein Plus von +0,5 Prozentpunkten.
Besonders alarmierend: Die Zahl der offenen Stellen ist regelrecht eingebrochen – nur noch 84.357, das sind -13,8 % im Jahresvergleich.
Wien bleibt mit Abstand Schlusslicht
Die höchste Arbeitslosenquote aller Bundesländer hat weiterhin Wien mit 11,4 Prozent – das ist ein Plus von +0,7 Prozentpunkten im Vergleich zu Juni 2024.
Frauen, Jugendliche, Ältere, Ausländer stark betroffen
Nicht nur die Gesamtzahlen sind beunruhigend, sondern auch die Zuwächse bei einzelnen Gruppen. Vier Gruppen stechen besonders hervor:
Frauen: +9,6 Prozent mehr arbeitslos als vor einem Jahr
Jugendliche unter 25: +8,8 Prozent
Ältere ab 50: ebenfalls +8,8 Prozent
Ausländer: +8,3 Prozent, Inländer: +7,4 Prozent
Industrie wankt – AMS kriegt mehr Geld
Am stärksten stieg die Arbeitslosigkeit laut AMS in folgenden Branchen:
Gesundheits- und Sozialwesen: +13,6 Prozent
Warenerzeugung / Industrie: +13,2 %
Das schlug sich auch stark bei den Industrie-Bundesländern Oberösterreich (+0,7 Prozentpunkte) und Salzburg (+0,5) nieder.
Arbeits- und Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) kündigte an: Das AMS-Förderbudget wird noch 2025 um 40 Millionen Euro erhöht.

AMS-Chef warnt: Wirtschaftserholung kommt (noch) nicht an
Zwar hoben IHS und Wifo ihre Konjunkturprognosen an – ein drittes Rezessionsjahr dürfte ausbleiben. Doch AMS-Chef Johannes Kopf dämpft die Erwartungen: „Auch wenn Wirtschaftsforschung und Industrie einen ersten Silberstreif erkennen wollen – noch sinkt die Beschäftigung, und seit April 2023 steigt die Arbeitslosigkeit deutlich.“
Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten lag laut AMS/Ministerium im Juni 2025 bei 3,982 Millionen – das sind 5.000 weniger als im Vorjahr.
Kommentare