Da war er wieder: Benko schwänzt U-Ausschuss, erscheint aber vor Gericht
Den parlamentarischen U-Ausschuss mit unangenehmen Fragen zu möglichen ungerechtfertigten Corona-Hilfen ließ Immobilien-Pleitier Rene Benko (46) am Mittwoch lieber sausen, erschien dafür aber überraschend persönlich vor Gericht in Innsbruck. Sein erster öffentlicher Auftritt seit der Milliarden-Pleite um die Signa.
Nach der Eröffnung des Konkursverfahrens über das Vermögen von Signa-Gründer Rene Benko im März ist die erste Prüfungstagsatzung Mittwochvormittag am Landesgericht Innsbruck gestartet. Die größte Überraschung dabei: Der gescheiterte Immobilien-Jongleur erschien persönlich vor Gericht, es handelte sich um seinen ersten öffentlichen Auftritt seit dem spektakulären Zusammenbruch der Signa-Holding und ihrer Tochtergesellschaften.
Der Ex-Milliardär, mit Anzug und rosa Krawatte, gab sich vor den zahlreichen Reportern schweigsam. Fragen wollte er nicht beantworten, sondern eilte in Begleitung seines Anwaltes in den Gerichtssaal. Benko hatte von Gesetzes wegen eigentlich nicht persönlich zu der Tagsatzung in seiner Heimatstadt erscheinen müssen. Zuletzt war aber davon ausgegangen worden, da er sich für den ebenfalls am Mittwoch stattfindenden parlamentarischen Untersuchungsausschuss eben wegen des Gerichtstermins hatte entschuldigen lassen.
Forderungen gegen Benko in dreistelliger Millionenhöhe
25 bis 30 Gläubiger Benkos machten Forderungen in dreistelliger Millionenhöhe gegen den früheren Signa-Tycoon geltend. Bei der Tagsatzung wird der Masseverwalter unter anderem bekanntgeben, wie viel davon anerkannt und wie viel bestritten wird. Das Konkursverfahren bezieht sich auf das Beratungsunternehmen Benkos und sein sämtliches Privatvermögen, auch jenes im Ausland.
Bei der Tagsatzung werde eine “erste Bestandsaufnahme” durchgeführt, hatte Gerichtssprecherin Birgit Fink betont. Das heißt: Wie viel an Aktiva und Passiva bzw. an Verbindlichkeiten ist vorhanden. Wie viel besteht an Forderungen und wie viel davon wird anerkannt. APA-Informationen zufolge haben 25 bis 30 Gläubiger Forderungen gegen den gefallenen Signa-Gründer und bisherigen Multimilliardär angemeldet. Die Beträge sollen von verhältnismäßig geringen bis hin zu solchen in beträchtlicher Millionenhöhe reichen.
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