Wie aus Unternehmenskreisen hervorgeht, bereitet OpenAI den Schritt an die Börse vor. Nach ersten Gesprächen könnte der Antrag bereits in der zweiten Jahreshälfte 2026 bei der US-Börsenaufsicht eingereicht werden. Der Umfang des Vorhabens ist enorm: mindestens 60 Milliarden Dollar sollen über den Börsengang eingeworben werden, bei einer Gesamtbewertung, die sich im Bereich von bis zu einer Billion Dollar bewegen dürfte.

Ein solcher Schritt wäre nicht nur wirtschaftlich, sondern auch symbolisch bedeutsam. Kaum ein anderes Unternehmen steht derzeit so sehr für den rasanten Aufstieg künstlicher Intelligenz wie OpenAI – und kaum eines polarisiert stärker.

Offiziell bezeichnet sich OpenAI weiterhin als gemeinnützig orientiertes Unternehmen. Doch der Börsengang könnte das Kräfteverhältnis innerhalb der Organisation grundlegend verändern.

Vom Idealismus zur Kapitalmacht

Altman, der mit seinem Team einst antrat, um „sichere KI zum Wohle der Menschheit“ zu entwickeln, hat längst erkannt, dass Weltveränderung Kapital erfordert. Die geplante Umwandlung von OpenAI in eine sogenannte Public Benefit Corporation (PBC) soll genau diesen Spagat ermöglichen: wirtschaftlicher Erfolg bei gleichzeitiger Wahrung der ursprünglichen Ziele.

Der Billionen-Traum: Kapital für die KI-Vorherrschaft

Mit der Kapitalaufnahme will OpenAI den nächsten großen Sprung wagen – und seine technologische Dominanz festigen. Schätzungen zufolge könnten allein die Forschungs- und Rechenkosten für die nächste Generation von KI-Modellen weit über 10 Milliarden Dollar pro Jahr liegen.

Ein Börsengang würde also nicht nur neue Geldquellen erschließen, sondern auch das Signal senden: OpenAI ist kein Experiment mehr, sondern eine globale Macht im digitalen Zeitalter

OpenAI gewährt Zugang zu neuem Reasoning-Modell

Parallel zu den Vorbereitungen für den Börsengang kündigte OpenAI ein neues Modell namens „gpt-oss-safeguard“ an – ein sogenanntes Reasoning-Modell, das seine Denkprozesse bei der Problemlösung offenlegt. Das Besondere: Das Modell ist kostenlos zugänglich.

Das Ziel ist klar: OpenAI will sich nicht länger auf den Endnutzer konzentrieren, sondern direkt mit Unternehmen und Entwicklern zusammenarbeiten. Die Modelle können heruntergeladen, angepasst und in interne Systeme integriert werden – von der Content-Moderation bis zur Richtlinienprüfung.

Ein entscheidender Unterschied zu bisherigen KI-Modellen: Die zugrundeliegenden Regeln sind nicht fest im Training verankert, sondern können dynamisch während der Anwendung hinzugefügt werden.