„Damit sind wir absolut nicht zufrieden“, sagte Digitalvorständin Daniela Gerd tom Markotten der FAZ. Man habe sich für 2025 einen „Pünktlichkeitskorridor von 65 bis 70 Prozent“ vorgenommen. Gerd tom Markotten nennt die Gründe klar: „Die Infrastruktur ist zu alt, zu voll und zu störanfällig.“ Zahlreiche Baustellen zur Instandhaltung hätten den Verkehr zusätzlich ausgebremst. Ein Fernzug gilt ab sechs Minuten Verspätung als unpünktlich. Zugausfälle werden nicht erfasst.

Bahn will Baustellen verschieben

Die Bahn reagiert nun mit einer strategischen Kehrtwende. „Das Verschieben von Baustellen in die nächsten Jahre darf jedenfalls kein Tabu mehr sein“, so Gerd tom Markotten. „Wir fahren eine Pünktlichkeit, die von der Gesellschaft nicht mehr akzeptiert wird.“ Trotzdem hält der Konzern an der geplanten Generalsanierung von 40 Hochleistungskorridoren fest.

Modernisierung mit langen Wartezeiten

Der Sanierungsprozess ist langfristig angelegt. Zwar sollen mit der Rundum-Erneuerung stark befahrener Strecken die Störanfälligkeit reduziert und die Zuverlässigkeit verbessert werden – doch bis Fahrgäste davon profitieren, wird es dauern.

Rechnungshof kritisiert Plan als „nicht tragfähig“

In einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestags bezeichnet der Bundesrechnungshof das Sanierungskonzept der Bahn als mangelhaft. Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) solle das Programm kritisch prüfen. „Aus unserer Sicht ist das Konzept der DB AG derzeit nicht tragfähig“, zitiert die FAZ. Besonders die Wirtschaftlichkeitsanalyse zur Riedbahn weise „erhebliche methodische Defizite“ auf.