
Deutsche Maschinenbauer warnen vor China-Konkurrenz
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) kritisiert in einem neuen Positionspapier Chinas Wirtschaftspolitik ungewöhnlich scharf. Die Volksrepublik verzerre durch massive Staatshilfen den globalen Wettbewerb. Gleichzeitig verlangt der VDMA von der EU eine klare Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik, um den Druck auf europäische Unternehmen zu verringern.

Der Verband ruft Berlin und Brüssel auf, europäische Unternehmen besser zu schützen. Sieben konkrete Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie wiederherzustellen: Bürokratieabbau, ein vereinfachtes Steuersystem mit maximal 25 % Unternehmenssteuer, stärkere Innovationsförderung, strategische Industriepolitik, gezielte Normungsmaßnahmen, neue Freihandelsabkommen sowie eine effizientere Exportkontrolle gegenüber China.
Gefährliche Abhängigkeit von Peking
Rund 5.200 deutsche Firmen sind in China aktiv – ein hohes Risiko, wie der VDMA warnt. Besonders kritisch ist die Abhängigkeit bei Seltenen Erden: 65,5 % der EU-Importe stammen laut Statistik Austria aus China, das 90 % der weltweiten Weiterverarbeitung dominiert. Seit April setzt Peking Exportlizenzen gezielt als politisches Druckmittel ein – mit Auswirkungen auf Stahl, Maschinenbau, Automobilindustrie und mehr.
Wettbewerbsverzerrung durch Pekings Industriepolitik
Hinter Chinas Strategie steht das Programm „Made in China 2025“, das zehn Schlüsselbranchen wie Robotik, E-Mobilität oder Luftfahrt zur Weltmarktführerschaft führen soll. Laut Kiel Institut wurden 2022 etwa 99 Prozent der börsennotierten chinesischen Unternehmen staatlich subventioniert. VDMA-Präsident Bertram Kawlath nennt das „unfaires Verhalten“ und fordert „Ausgleichszölle“, wenn China gegen Handelsregeln verstößt. Ob dass der richtige Weg für die freie Marktwirtschaft Europas ist, bleibt jedoch fraglich.
Seltene Erden als geopolitisches Druckmittel
Neben dem Maschinenbau leidet besonders die Elektromobilität unter Pekings Rohstoffdominanz: Elemente wie Neodym oder Dysprosium sind für E-Motoren essenziell. Laut VDMA wird das zum Problem: Wenn Peking seine Exportbeschränkungen aufrechterhält oder sogar verschärft, drohen in der Autoindustrie erhebliche Engpässe.
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