
Die Klimaregeln sind zu streng: Auto-Riese Stellantis schlägt Alarm
Die strengen Klimavorgaben der EU bringen mit Stellantis einen der größten Autobauer Europas in Bedrängnis. Europachef Jean-Philippe Imparato zeichnete am Dienstag in Rom ein düsteres Szenario.

Ohne Kurskorrektur drohen milliardenschwere Strafzahlungen – und im schlimmsten Fall die Schließung ganzer Fabriken. Besonders im Fokus steht laut Imparato etwa das Werk im italienischen Atessa, in dem derzeit Transporter vom Band laufen.
Milliardenstrafe im Raum
Imparato machte klar, dass der französisch-italienische Konzern, zu dem Marken wie Citroën, Fiat oder Opel gehören, bei unveränderten CO2 -Richtlinien bis zu 2,5 Milliarden Euro Strafe zahlen müsste – und das schon „in zwei bis drei Jahren“. „Ohne deutliche Änderungen der regulatorischen Lage bis zum Jahresende müsse das Unternehmen harte Entscheidungen treffen“, stellte Imparato klar. Die Emissionsziele der EU seien für die Industrie in dieser Form schlicht nicht erreichbar.
Zwei unpopuläre Wege
Wie sich Stellantis dieser Zwangslage entziehen könnte, legte der Manager schonungslos offen: „Ich habe zwei Lösungen: Entweder ich forciere das Ganze mit aller Macht … oder ich stelle die Produktion von Verbrennern ein. Und deshalb schliesse ich Fabriken.“ Der Verkauf von Elektroautos müsste sich Imparato zufolge dafür verdoppeln – eine Vorgabe, die er für unmöglich hält.
Wie steht es um Deutsche Standorte?
Auch die deutschen Stellantis-Standorte geraten damit unweigerlich unter Druck. Besonders bei Opel, einer der traditionsreichsten Marken im Konzern, wächst die Sorge vor harten Einschnitten. Werke wie Rüsselsheim oder Eisenach hängen stark an der Fertigung von Verbrenner-Modellen – fällt diese weg, droht ein Stellenabbau in großem Stil. Viele Mitarbeiter fürchten, dass die strikten EU-Klimaregeln letztlich tausende Arbeitsplätze kosten könnten.
Kommentare