
Energiepreis-Schock: 72 % spüren Teuerung – doch nur 13 % wollen Anbieter wechseln
1000 Österreicher wurden im Oktober 2024 zur Energiekrise befragt – fast die Hälfte klagt über stark gestiegene Strompreise, doch erst ab 15 % Aufschlag denken viele über einen Anbieterwechsel nach.
Seit Beginn der Energiekrise spüren laut der Simon-Kucher Energie-Studie über 70 Prozent der Menschen in Österreich einen Anstieg der Strompreise – für fast die Hälfte sind die Preissteigerungen deutlich. Doch trotz dieser Entwicklung zieht nur ein Bruchteil der Befragten einen Anbieterwechsel in Betracht. Die Schmerzgrenze liegt für viele erst bei weiteren 15 Prozent Aufschlag. Indes wächst der Anteil von Ökostromanbietern – ebenso wie der Trend zu Wärmepumpen und Co.
Seit Beginn der Energiekrise nehmen laut der Simon-Kucher Energie-Studie mehr als 72 Prozent der Befragten in Österreich eine Preiserhöhung wahr. Für fast die Hälfte aller Befragten – konkret 45 Prozent – haben sich die Preise deutlich erhöht, während weitere 27 Prozent von einer leichten Preissteigerung sprechen. Dennoch bleibt die Wechselbereitschaft gering: Lediglich 13 Prozent planen aktuell, ihren Stromanbieter zu wechseln. Über 15 Prozent würden dies erst in Erwägung ziehen, wenn die Preise um mindestens 15 Prozent steigen. Ein interessanter Trend zeigt sich beim Ökostrom: In der Stichprobe ist der Marktanteil von Ökostrom-Anbietern von ursprünglich 7 Prozent auf nunmehr 13 Prozent angestiegen. Auch bei den Energielösungen setzen die Haushalte vermehrt auf Alternativen – 57 Prozent mehr Eigentümer als im Vorjahr haben etwa Wärmepumpen oder andere alternative Systeme installiert.
Kostenexplosion trifft Großteil der Bevölkerung
“Die Energiekrise hat im Markt harte Einschnitte hinterlassen”, so Thomas Haller, Senior Partner in der Fachabteilung Energie & Versorgung von Simon-Kucher. “Für viele Menschen sind die gestiegenen Stromkosten eine regelrechte Kostenexplosion! Dass dies fast die Hälfte der Bevölkerung betrifft, macht es umso dramatischer.”
Stabilisierung statt Wechselwelle
Viel Bewegung sei im Markt aber vorerst nicht mehr zu erwarten. “Der Energiemarkt in Österreich stabilisiert sich deutlich”, betont Michael Kässer, Partner in der Fachabteilung Energie & Versorgung. Tatsächlich geben nur 13 Prozent der Befragten an, den Stromanbieter wechseln zu wollen. Über 15 Prozent würden ihrem aktuellen Energieversorger sogar erst bei einer Preiserhöhung ab 15 Prozent den Rücken kehren. “Die Schmerzgrenze ist hoch – viele nehmen Preissteigerungen hin, ohne zu handeln.”

Nachhaltigkeits-Trend: Ökoanbieter und Wärmepumpen boomen
Profitieren können vor allem Ökostrom-Anbieter. Ihr Marktanteil klettert in der Stichprobe von 7 auf 13 Prozent. “Ökostrom gewinnt weiter an Bedeutung, alternative Energielösungen wie Photovoltaik und Wärmepumpen boomen!”, weiß Malte Trukenmüller, Senior Director in der Fachabteilung Energie. So geben ganze 45 Prozent an bewusst umweltfreundlichere Produkte zu wählen. Und: 57 Prozent mehr Eigentümer als im Vorjahr haben alternative Energielösungen installiert. “Nachhaltigkeit im Strommarkt, ist gekommen um zu bleiben.”
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