Der Umbau des Energiesystems hin zu wetterabhängigen, teuren Quellen wie Wind- und Solarstrom hat die Preise in die Höhe getrieben.

Stromrechnung als Stresstest

Laut dem Energiepreismonitor des Beratungsunternehmens Ernst & Young mussten sich zuletzt rund die Hälfte aller österreichischen Haushalte aufgrund der gestiegenen Energiekosten deutlich einschränken. 17 Prozent der Befragten gaben sogar an, ihre Strom- und Gasrechnungen derzeit nicht mehr pünktlich bezahlen zu können.

Obwohl die Großhandelspreise für Strom im Vergleich zu den Krisenjahren 2022/2023 leicht gesunken sind, spüren Verbraucher davon kaum etwas. 46 Prozent der Haushalte berichteten, dass ihre Stromrechnung im laufenden Jahr sogar höher ausfiel als 2024. Nur jeder Fünfte sah eine Senkung. Der Grund liegt nicht im Verbrauch, sondern in der politischen Preisstruktur – Netzentgelte, Abgaben und Umlagen steigen, während Förderungen wie die Strompreisbremse ausgelaufen sind. 57 Prozent der Befragten berichteten von gestiegenen Stromnetzgebühren, 49 Prozent von höheren Kosten beim
Gasnetz.

Die Schattenseite der Energiewende

Was als „klimaneutrale Erfolgsgeschichte“ verkauft wird, entpuppt sich im Alltag vieler Menschen als Kostenfalle. Der politisch erzwungene Übergang zu erneuerbaren Energien bedeutet nicht nur massive Investitionen in Infrastruktur, die über Entgelte an die Endverbraucher umgelegt werden, sondern auch eine wachsende Abhängigkeit von Wetterbedingungen. Wenn Windräder stillstehen oder die Sonne nicht scheint, müssen konventionelle Kraftwerke kurzfristig einspringen – und genau diese Reservekapazitäten treiben die Strompreise in die Höhe.

Ölheizungen verschwinden – Alternativen bleiben teuer

Auch beim Heizen verändert sich das Bild. Nur noch acht Prozent der Haushalte nutzen Öl – Tendenz sinkend. Mehr als ein Drittel dieser Gruppe plant bereits den Umstieg auf andere Systeme. Doch die Alternativen, ob Wärmepumpe, Fernwärme oder Biomasse, sind nicht nur teuer in der Anschaffung, sondern auch im laufenden Betrieb.

Die Wärmepumpe, EU-weit als Wundermittel der Dekarbonisierung gepriesen, funktioniert nur bei niedrigen Stromkosten effizient – ein theoretischer Idealzustand, der in Österreich nicht gegeben ist. Ähnliches gilt für Pellets oder Hackschnitzel: auch sie sind im Preis
stark gestiegen.

Zwar gaben 21 Prozent der Befragten an, Strom aus eigener Produktion – etwa durch Photovoltaikanlagen – zu nutzen, doch nur die Hälfte davon kann diesen überhaupt speichern. Für die Mehrheit bleibt die Selbstversorgung damit ein kostspieliger Wunschtraum.