Industrie-Kollaps: 300.000 Jobs weg – die Politik schaut zu!
Die Warnungen wurden ignoriert – jetzt ist es Realität: 300.000 Industrie-Arbeitsplätze sind verschwunden. Hohe Energiepreise, Abgaben und politische Auflagen treiben immer mehr Betriebe in den Ruin oder ins Ausland. Die Deindustrialisierung ist längst da.
Die Deindustrialisierung in Deutschland nimmt immer bedrohlichere Züge an. Was zunächst nach einer abstrakten Warnung klang – und damals von der Politik geleugnet wurde – belegen nun die nackten Zahlen: Laut aktuellem Bericht der Bundesagentur für Arbeit sind in den letzten zwölf Monaten 154.000 Jobs im verarbeitenden Gewerbe verloren gegangen. Bereits im Jahr zuvor belief sich der Stellenabbau auf 65.000 Jobs.
Besonders hart trifft es die Leiharbeiter, die zu rund zwei Dritteln im industriellen Bereich eingesetzt werden. Hier zeigt sich ein ähnlich dramatisches Bild: Im selben Zeitraum verschwanden weitere 52.000 Arbeitsplätze, nach 73.000 im Vorjahr. Zusammengerechnet: In nur zwei Jahren sind in der deutschen Industrie rund 300.000 Jobs verschwunden.
Deindustrialisierung als Realität – nicht mehr nur Warnung
Diese Zahlen sind kein statistisches Rauschen mehr, sondern ein klarer Beweis für eine Entwicklung, die längst in den Alltag vieler Regionen vorgedrungen ist. Was volkswirtschaftlich unter dem sperrigen Begriff „Deindustrialisierung“ diskutiert wird, bedeutet für hunderttausende Menschen Arbeitsplatzverlust – und für viele Familien die Angst vor einer ungewissen Zukunft.
Die großen Konzerne – Bosch, Volkswagen, Daimler – haben schon länger angekündigt, Werke zu verkleinern, Jobs zu streichen oder ins Ausland zu verlagern. Doch während diese Schlagzeilen durch die überregionalen Medien gehen, vollzieht sich parallel ein stilles Sterben im Mittelstand, das ebenso dramatische Folgen hat.
Drei aktuelle Fälle aus dem Mittelstand:
AE Group (Thüringen & Hessen): Der Automobilzulieferer für Aluminiumgussteile schließt zum Jahresende seine Standorte in Thüringen und Hessen. Nach gescheiterter Sanierung verlieren 650 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz.
Meyer Burger Deutschland (Thalheim und Hohenstein-Ernstthal): Der Solarhersteller, einst als Hoffnungsträger der Energiewende gefeiert, konnte die hohen Kosten und die internationale Konkurrenz nicht mehr schultern. Im Frühjahr 2025 meldeten die deutschen Tochtergesellschaften Insolvenz an – betroffen sind über 600 Beschäftigte. Am 1. September wurde der Betrieb der Standorte in Sachsen und Sachsen-Anhalt eingestellt.
Pechtl CNC-Frästechnik (Böbingen, Baden-Württemberg): Auch klassische Maschinenbauer geraten unter Druck. Das familiengeführte Unternehmen mit rund 70 Mitarbeitern musste Insolvenz anmelden. Für viele Angestellte, die seit Jahren hochspezialisiert in der Präzisionstechnik arbeiteten, kam die Nachricht völlig überraschend.
Diese Fälle stehen stellvertretend für viele andere. Wer die Lokalzeitungen aufmerksam verfolgt, stößt regelmäßig auf Meldungen über Insolvenzen, Produktionsverlagerungen oder Standortschließungen. Die offiziellen Zahlen erfassen dabei nur einen Teil des tatsächlichen Arbeitsplatzverlusts, da viele Schließungen erst mit zeitlicher Verzögerung in den Statistiken sichtbar werden.
Warum wandern Jobs ab?
Die Gründe für den Aderlass sind vielfältig, lassen sich aber im Kern auf eine Kombination aus hohen Kosten und politischem Rahmen zurückführen.
Deutschland hat im internationalen Vergleich mit die höchsten Strompreise für Unternehmen. Dazu kommen hohe Steuern und Abgaben, immer weiter steigende Bürokratie und eine Klimapolitik, die Unternehmen mit immer neuen Auflagen belastet.
Während Länder wie die USA und China mit günstiger Energie Produktionsstandorte attraktiv machen und wirtschaftliche Entwicklungen auch durch attraktive staatliche Rahmenbedingungen ermöglichen, ist Deutschland für industrielle Investoren zunehmend unattraktiv. Selbst mittelständische Unternehmen, die traditionell stark in ihrer Region verwurzelt sind, sehen sich gezwungen, ins Ausland auszuweichen, um überhaupt überlebensfähig zu bleiben.
Industrie-Produktion sinkt seit 2017
Im Ergebnis stellen wir fest, dass bereits seit Ende 2017 – also seit 8 Jahren – die Produktion im produzierenden Gewerbe sinkt. Im energieintensiven Bereich ist die Produktion in diesem Zeitraum um mehr als 23 Prozent zurückgegangen. Im gesamten produzierenden Gewerbe um 16 Prozent.
Wenn weniger in Deutschland produziert wird, dann kostet das natürlich auch viele Arbeitsplätze. Deutschland lebte seit Jahrzehnten von seiner Industrie – vom Maschinenbau über die Chemie bis hin zur Automobilbranche. Mit jedem Standort, der schließt, und jedem Zulieferer, der verschwindet, geht nicht nur eine Fabrik verloren, sondern auch Wissen, Erfahrung und Innovationskraft.
Die nackte Wahrheit ist bitter
Die nackten Zahlen sprechen für sich: 300.000 Jobs in nur zwei Jahren sind aus der deutschen Industrie verschwunden. Betroffen sind nicht nur die großen Konzerne wie Bosch, VW oder Daimler, sondern auch unzählige Mittelständler in allen Regionen des Landes.
Die Deindustrialisierung ist keine ferne Gefahr mehr, sondern längst Realität. Wenn die Politik diesen Trend nicht stoppt, droht Deutschland in einem Jahrzehnt nicht mehr das industrielle Herz Europas zu sein, sondern ein Hochsteuer- und Hochkostenland, das von Importen abhängig ist.
Für die Beschäftigten bedeutet das: Arbeitslosigkeit, für die Regionen: Leerstand, und für die gesamte Volkswirtschaft: den Verlust der Grundlage des deutschen Wohlstands.
Zuerst erschienen ist dieser Beitrag auf unserem Partner-Portal NIUS.
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