Laut der Erhebung ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 % gestiegen. Rund 3.500 Unternehmen sind in diesem Zeitraum in die Insolvenz gerutscht. Besonders auffällig: In 1.325 Fällen wurde das Verfahren aufgrund von mangelnder Kostendeckeung erst gar nicht erst eröffnet – ein Plus von 10,5 %. Vor allem drei Branchen dominieren das Insolvenzgeschehen: der Handel, die Bauwirtschaft sowie die Gastronomie und Hotellerie.

Wenigstens eine gute Nachricht gibt es: Die Passivseite, also die offenen Schulden der betroffenen Unternehmen, hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verringert – um nahezu 57 % auf rund 4,8 Milliarden Euro. Der Grund dafür liegt laut KSV1870 vor allem im Rückgang der sogenannten Großinsolvenzen mit Passiva jenseits der 500 Millionen Euro.

Privatkonkurse leicht rückläufig – Verschuldung pro Person dennoch gestiegen

Auch bei den Privatinsolvenzen zeigt sich ein etwas differenziertes Bild: Im ersten Halbjahr beantragten 4.526 Personen ein Schuldenregulierungsverfahren – das entspricht einem leichten Rückgang von 1,6 % gegenüber dem Vorjahreswert. Gleichzeitig stieg jedoch das Gesamtvolumen der offenen Forderungen um 5,4 % auf 567 Millionen Euro. Die durchschnittliche Verschuldung pro Schuldner legte deutlich zu – von 117.000 auf 125.000 Euro.

Rückblick auf 2024: Ein Jahr der Rekorde

Das Jahr 2024 hatte bereits einen düsteren Rekord hinterlassen: 6.587 Unternehmensinsolvenzen wurden gezählt – das entspricht rund 18 Firmenpleiten pro Tag. Die Hauptverursacher waren – wie auch im laufenden Jahr– der Handel, das Baugewerbe und die „Beherbergungsbranche‟. Besonders brisant: 86 Großinsolvenzen mit Passiva von über 10 Millionen Euro wurden verzeichnet.

Trotz des schwachen Vorjahres könnte in diesem Jahr ein neuer Pleitenrekord erreicht werden. Der KSV1870 rechnet für das Gesamtjahr 2025 mit 6.500 bis 7.000 Unternehmenspleiten – ein Zeichen dafür, dass der wirtschaftliche Druck weiter hoch bleibt.