„Lasst unsere Bauern arbeiten“
Nur wenige Monate nach der Landtagswahl, geht der Niederösterreichische Bauernbund in die Offensive und beschließt ein neues Forderungspapier für die Land- und Forstwirtschaft. Nach vorhergehenden, intensiven Diskussionen mit über 1.000 Orts- und Gemeindefunktionären wurde im Landesvorstand ein umfassender Forderungskatalog mit 5 mal 5 Punkten verabschiedet.
Im Fokus der Forderungen steht dabei die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern. So auch am Betrieb von Carina Zörnpfenning aus Aderklaa im Weinviertel, bei dem sich NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek auch ein Bild über die aktuelle Lage bei der heimischen Zuckerrübe machte.
Versorgungssicherheit als Auftrag
„Die Bewältigung der aktuellen Krisen, wie etwa der Krieg in der Ukraine, stellen unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen, die wir nur gemeinsam als einige und starke Interessensvertretung meistern können“, erklärt Nemecek die Kernziele des Forderungskatalogs: „Die Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln, welche auch als verfassungsrechtlichen Auftrag an die Politik und damit jede Regierung verankert ist, muss jederzeit auch in Krisen sichergestellt sein. Diesen Auftrag können unsere Bäuerinnen und Bauern nur dann erfüllen, wenn sie auch die notwendigen Rahmenbedingungen vorfinden und man sie arbeiten lässt.“
Die aktuell wirtschaftlich herausfordernden Zeiten bringen bäuerliche Familienbetriebe teilweise schwer unter Druck. Die Kostenentwicklung ist dramatisch und bringt viele Bäuerinnen und Bauern in eine fatale Situation.
„Die ungleiche Behandlung der heimischen Bäuerinnen und Bauern im internationalen Vergleich muss schleunigst aufhören. Hoch besteuerte Treibstoffe, Lebensmittelimporte aus Drittstaaten, ungleiche Produktionsstandards innerhalb der EU und ein harter Preisdruck seitens des Lebensmittelhandels in Österreich treiben die Kosten und die Sorgen um die wirtschaftliche Existenz bei den bäuerlichen Familien in die Höhe“, führen Nemecek die dringlichsten Forderungen an.
Klares „Nein“ zu Eigentumssteuern
Der NÖ Bauernbund fordert unter anderen günstige Agrarstromtarife und eine Fortführung der Agrardieselrückvergütung, eine Rückbesinnung der EU-Agrarpolitik auf den Versorgungsauftrag inklusive einer klaren Absage an unrealistische Reduktionsziele bei Pflanzenschutzmitteln, Maßnahmen betreffend der Herkunftskennzeichnung sowie weiterhin ein ganz klares „Nein“ zu Eigentumssteuern und zum Mercosur-Abkommen samt dem Import von Lebensmitteln, die nicht nach heimischen Standards produziert wurden.
Im Detail nachzulesen ist das Forderungspapier des Bauernbunds bis 2025 hier: https://www.noebauernbund.at/forderungspapier