Das angekündigte Sparprogramm „Next Level Performance“ des Automobilriesen Mercedes-Benz nimmt Formen an – und die Auswirkungen könnten massiver ausfallen, als bislang erwartet. Während der Vorstand unter CEO Ola Källenius eine drastische Transformation des Konzerns anstrebt, stehen laut Insidern nicht nur mehrere Tausend Arbeitsplätze, sondern auch wichtige Konzernstandorte zur Disposition.

Ein ehrgeiziges Ziel: Milliarden einsparen

Bereits Ende 2024 wurde bekannt, dass Mercedes-Benz im Rahmen seines Effizienzprogramms plant, bis 2027 etwa fünf Milliarden Euro einzusparen. Diese Maßnahmen sollen die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens im sich wandelnden Marktumfeld sicherstellen – insbesondere angesichts der Herausforderungen, die mit der Umstellung auf Elektromobilität einhergehen.

Jetzt ist mehr bekannt: Der Sparkurs betrifft nicht nur technische Innovationen, sondern auch die Belegschaft: Insider befürchten, dass bis zu 20.000 Stellen abgebaut werden könnten.

Der Stellenabbau soll auf mehreren Wegen erfolgen: Neben der Nicht-Nachbesetzung offener Stellen und Abfindungsprogrammen wird auch der Verkauf von Betriebsteilen in Betracht gezogen. So soll das Lieferwagenwerk in Argentinien – der älteste Standort des Konzerns außerhalb Deutschlands – veräußert werden, was rund 2.000 Arbeitsplätze betreffen würde. Obendrein wird über Einschnitte bei tariflichen Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld diskutiert.

Sparmaßnahmen im Branchenvergleich

Die Stimmung innerhalb des Konzerns ist angespannt. Ein hochrangiger Manager kritisiert, dass strategische Überlegungen zunehmend zugunsten von Sparmaßnahmen in den Hintergrund treten. „Die Belegschaft ist zermürbt, die Stimmung auf einem absoluten Tiefpunkt“, zitiert die WirtschaftsWoche eine interne Quelle.

Doch Mercedes-Benz steht mit seinen Einsparplänen nicht allein: Die Konkurrenz hat längst ähnliche Schritte eingeleitet. Volkswagen fährt ebenfalls ein Milliarden-Sparprogramm. Auch BMW kürzte Ende 2024 die Gehälter der Belegschaft.

Ausblick: Wohin führt der Weg?

Mit den drastischen Maßnahmen will Mercedes-Benz sich optimal für die Zukunft positionieren. Doch der Sparkurs birgt nicht nur Risiken für die Beschäftigten, sondern auch für die Innovationskraft des Konzerns. Ob es gelingt, die Balance zwischen Effizienz und  Weiterentwicklung zu finden, bleibt offen. Der Konzern steht auf wackligen Beinen.