Argentinien erlebt derzeit einen bemerkenswerten wirtschaftlichen Wandel. Seit dem Amtsantritt von Präsident Javier Milei im Dezember 2023 hat das Land eine radikale Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik vollzogen – mit ersten sichtbaren Erfolgen. Laut offiziellen Daten und Berichten von UNICEF wurden allein im vergangenen Jahr rund 1,7 Millionen Kinder aus der Armut befreit. Die Armutsquote insgesamt ist von über 55 Prozent im Dezember 2023 auf aktuell 38 Prozent gefallen – ein Rückgang um fast 15 Prozentpunkte innerhalb weniger Monate.

Ein zentraler Treiber dieser Entwicklung ist der drastische Rückgang der Inflation. Während die jährliche Inflationsrate vor einem Jahr noch bei über 270 Prozent lag, ist sie zuletzt auf unter 67 Prozent gesunken. Auch die monatliche Inflation erreichte im Mai mit rund 2 Prozent den niedrigsten Stand seit fünf Jahren.

Wie ist das möglich?

Analysten führen diesen Trend auf Mileis marktwirtschaftliche Reformen zurück: Die Regierung hat Subventionen gekürzt, den Peso abgewertet, Preisregulierungen abgeschafft und den Staatsapparat verschlankt. Diese Maßnahmen waren zwar unpopulär und führten zunächst zu sozialen Härten, doch nun zeigen sie Wirkung: Die Wirtschaft wächst wieder, Investoren kehren zurück, und auch der Internationale Währungsfonds signalisiert Unterstützung für einen neuen Kredit.

Lage weiter angespannt

Trotz dieser Erfolge bleibt die soziale Lage angespannt. Noch immer leben über 11 Millionen Argentinier in Armut, und mehr als die Hälfte aller Kinder unter 14 Jahren ist betroffen. Präsident Milei betont, dass die schmerzhaften Anpassungen notwendig waren, um das Land langfristig zu stabilisieren. Mit den anstehenden Parlamentswahlen im Oktober könnte der wirtschaftliche Aufschwung seiner Partei weiteren politischen Rückenwind verschaffen.