Die Europäische Union unterstützt sowohl den Ausbau von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge als auch die Nutzung von Raketenstarts für wichtige Satellitenmissionen mit Beträgen in dreistelliger Millionenhöhe.

Wie aus einem offiziellen Schreiben der EU-Kommission an den deutschen Europaabgeordneten Daniel Freund hervorgeht, erhält ein Tochterunternehmen von Tesla knapp 159 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Connecting Europe‟. Ziel ist der europaweite Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge – ein zentrales Projekt für die Mobilitätswende. Der Zuschuss soll helfen, die Verfügbarkeit von Schnellladestationen auf dem Kontinent weiter zu erhöhen

SpaceX startet Galileo-Satelliten für Europa

Auch im Bereich Raumfahrt setzt die EU auf Musks Innovationskraft. So erhielt SpaceX rund 177 Millionen Euro für den Transport von Satelliten des europäischen Navigationssystems „Galileo‟ mit zwei Starts der bewährten Falcon 9-Rakete. Die Kommission verweist in ihrem Schreiben darauf, dass es sich hierbei um eine Ausnahme handelte: Aufgrund von Verzögerungen beim europäischen Trägersystem „Ariane 6‟ sei man auf Alternativen angewiesen gewesen. Die Einsätze von SpaceX ermöglichten so den pünktlichen Start der europäischen Satelliten.

Darüber hinaus gehen aus dem Schreiben auch Zahlungen in Höhe von 630.000 Euro für Werbeleistungen auf der Plattform X hervor – diese seien allerdings laut EU-Kommission seit Oktober 2023 eingestellt worden.

Kritik an der Förderung

Trotz der praktischen Erfolge ruft die finanzielle Unterstützung von Musk-Unternehmen auch Kritik hervor. Der Europaabgeordnete Daniel Freund (Grüne) fordert einen sofortigen Zahlungsstopp an Unternehmen, die unter der Kontrolle von Elon Musk stehen. „Dieser Mann ist ein erklärter Feind der EU und unserer Grundwerte. Es kann nicht sein, dass wir dem reichsten Mann der Welt dann noch Hunderte Millionen an Subventionen zahlen“, so Freund. Mit solchen Aussagen wird die Hasskultur aufseiten der Liberalen weiter angefacht und Elon Musk bewusst als faschistisches Feindbild stilisiert – eine Verzerrung der Realität, die kaum weiter von der Wahrheit entfernt sein könnte.

Die Kommission selbst bleibt in ihrer Haltung nüchtern: Bei den genehmigten Zahlungen handele es sich um zweckgebundene Fördermittel und um eine temporäre Nutzung externer Kapazitäten zur Aufrechterhaltung europäischer Infrastrukturprojekte. Ob in Zukunft weitere Zahlungen erfolgen, lässt sich erst nach der Veröffentlichung der Haushaltszahlen für 2024 abschätzen – diese werden im Juni 2025 im Finanztransparenzsystem veröffentlicht.