Die Entscheidung ist das Ergebnis unerwarteter Entwicklungen und einer zu optimistischen Einsatzplanung, erklärte eine Swiss-Sprecherin gegenüber dem Branchenportal Aerotelegraph.

Die Streichungen entsprechen etwa 1,5 Prozent des gesamten Sommerflugplans. Besonders betroffen sind Verbindungen im Mittelstreckennetz, aber auch Langstreckenflüge werden reduziert. Laut Aerotelegraph sind ungewöhnlich viele Cockpit-Mitarbeiter derzeit krank oder wegen Schwangerschaft und Unfällen länger nicht einsetzbar. Auch die laufende Umschulung von Crews auf den neuen Airbus A350 bindet erhebliche Kapazitäten.

Zudem hat ein neuer Gesamtarbeitsvertrag mit besseren Arbeitszeitregelungen den Personalbedarf laut Swiss um rund 70 Vollzeitstellen steigen lassen. Gleichzeitig erfordert die Triebwerkswartung bei den Airbus-A220-Jets zusätzliche Flexibilität.

Kurzfristige Notmaßnahmen

Swiss versucht, die Lücken kurzfristig zu überbrücken: Einige Piloten verschieben ihren Ruhestand, Teilzeitkräfte erhöhen vorübergehend ihr Pensum. Externe Unterstützung durch Partner-Airlines oder die Konzernmutter Lufthansa sei bereits ausgeschöpft.

Langfristig soll die Ausbildungskapazität ausgebaut werden. Swiss plant, künftig jährlich bis zu 110 neue Piloten auszubilden und ins Cockpit zu übernehmen. Ziel ist es, strukturell wieder eine stabile Personaldecke zu erreichen – und Engpässe dieser Art zu vermeiden.