Revolution im Wohnungsbau: Deutschlands erstes 3D-gedrucktes Mehrfamilienhaus
Im Dezember wurde das erste Gebäude präsentiert, das komplett mit 3D-Drucktechnologie errichtet wurde. Die Miete ist deutlich günstiger als bei normal gebauten Häusern. 3D-Druck könnte den öffentlichen Wohnungsbau völlig auf den Kopf stellen.
Im Dezember wurde das erste Gebäude präsentiert, das komplett mit 3D-Drucktechnologie errichtet wurde. Die Miete ist deutlich günstiger als bei normal gebauten Häusern. 3D-Druck könnte den öffentlichen Wohnungsbau völlig auf den Kopf stellen.
In einer bahnbrechenden Entwicklung wurde am 11. Dezember 2024 in Lünen (Nordrhein-Westfalen) ein Meilenstein der modernen Architektur erreicht: Das erste Mehrfamilienhaus Deutschlands, das komplett mittels 3D-Drucktechnologie errichtet wurde, steht nun für seine neuen Bewohner bereit.
Ein Leuchtturmprojekt für bezahlbares Wohnen
Die Wohnungsbaugenossenschaft Lünen eG verwirklichte in der Stadt im Kreis Unna ein Gebäude, das neue Maßstäbe setzt. Mit sechs Wohneinheiten zwischen 60 und 80 Quadratmetern bietet der Neubau auf insgesamt 424 Quadratmetern modernen Wohnraum zu erschwinglichen Preisen. Die Kaltmiete von maximal 6 Euro pro Quadratmeter unterbietet deutlich das übliche Marktniveau und macht das Projekt besonders attraktiv für Familien und Paare.
Wegweisend für die Zukunft des Wohnungsbaus
Die Errichtung des Gebäudes demonstriert eindrucksvoll die Effizienz moderner Bautechnologie: In nur fünf Tagen erfolgte der eigentliche Druckvorgang, während das Gesamtprojekt binnen eines halben Jahres abgeschlossen wurde. Dabei kamen 143 Tonnen eines speziell entwickelten Druckbetons zum Einsatz. Diese revolutionäre Bauweise eröffnet völlig neue gestalterische Dimensionen.
„Wir wollten zeigen, dass sich dieses Verfahren nicht nur für besondere Bauten eignet, sondern auch im herkömmlichen Wohnungsbau seinen Platz hat”, erläutert Jan Hische, Vorstand der Wohnungsbaugesellschaft Lünen eG. Das Projekt vereint dabei mehrere zentrale Aspekte: Es schafft dringend benötigten, bezahlbaren Wohnraum, setzt neue Maßstäbe in der nachhaltigen Bauweise und sammelt wertvolle Erfahrungen für zukünftige Vorhaben.
Politische Unterstützung
NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, Ina Scharrenbach (CDU), unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Mit dem Pionierprojekt in Lünen zeigen wir, dass öffentlicher Wohnungsbau trotz dieser herausfordernden Zeit schnell, modern und nachhaltig entstehen kann”. Diese Innovation könnte weltweit Schule machen – das globale Interesse an 3D-gedruckten Gebäuden wächst stetig, und das Lüner Projekt beweist eindrucksvoll die Machbarkeit im größeren Maßstab.
Insbesondere in Bezug auf Deutschland, wo akuter Wohnungsmangel herrscht und die Ampelregierung mit mehr als 100.000 Wohnungen pro Jahr im Defizit steht, könnte die neue Bauchtechnik für Entlastung und schnelleres Fortschreiten von Bauprojekten sorgen.
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