Eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) zeigt deutlich, dass die heimischen Bauern zu den größten Verlierern der steigenden Lebensmittelpreise zählen. Während die Konsumenten über hohe Preise stöhnen, bleibt den Landwirten oft kaum etwas vom Verkaufserlös.

Laut WIFO liegt Österreich im europäischen Vergleich bei den Lebensmittelpreisen im oberen Mittelfeld – vor allem wegen hoher Qualitätsstandards und eines überdurchschnittlich hohen Bio-Anteils. Doch nur ein Zehntel des Geldes, das Konsumenten im Supermarkt ausgeben, erreicht tatsächlich die Bauern. Der Großteil fließt in Handel, Verarbeitung, Transport und Importkosten. Besonders betroffen sind Produkte mit ausländischen Rohstoffen wie Kaffee oder Kakao.

NÖ Bauernbund-Direktor Paul NemecekzVg/NÖ Bauernbund

Beispielsweise bleiben bei einem Kilogramm Mischbrot um 3,40 Euro nur rund 18 Cent in der Landwirtschaft, bei Äpfeln um 2,39 Euro rund 50 Cent. „Wer über Preise spricht, muss auch über Wertschätzung sprechen“, mahnt Niederösterreichs Landwirtschaftskammerpräsident Johannes Schmuckenschlager. Viele Betriebe seien durch nicht kostendeckende Preise in ihrer Existenz gefährdet.

Bauernbund fordert mehr Gerechtigkeit

Der NÖ Bauernbund fordert daher mehr Gerechtigkeit entlang der Lebensmittelkette. Direktor Paul Nemecek warnt: „Nur wenn unsere Bäuerinnen und Bauern auch verdienen, bleibt die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln gesichert.“