Ein beeindruckender Rekord, der nicht nur das kulturelle Erbe Italiens unterstreicht, sondern auch der Staatskasse ein lukratives Plus beschert.

Insgesamt strömten im vergangenen Jahr mehr als 60 Millionen zahlende Besucher in die staatlichen Museen und historischen Stätten des Landes. Zum Vergleich: Die Einwohnerzahl Italiens liegt aktuell bei rund 59 Millionen Menschen. Der klare Spitzenreiter unter den Attraktionen ist wenig überraschend das Kolosseum in Rom. 14,7 Millionen Touristen bezahlten für den Eintritt in die fast 2000 Jahre alte Arena.

Klassische Ziele mit anhaltender Strahlkraft

Dicht dahinter reihen sich weitere kulturelle Schwergewichte ein: Die weltberühmte Gemäldegalerie Uffizien in Florenz verzeichnete 5,3 Millionen Besucher, während Pompeji, die unter Vulkanasche konservierte Stadt im Schatten des Vesuvs, 4,3 Millionen Menschen anzog.

Auch das Pantheon in Rom mit 4,1 Millionen Besuchern, die Galleria dell’Accademia in Florenz mit 2,2 Millionen, die Engelsburg (1,3 Millionen) und das Ägyptische Museum in Turin (eine Million) zählen weiterhin zu den Publikumslieblingen.

Einnahmen klettern auf Rekordniveau

Nicht nur die Besucherzahlen steigen – auch die Einnahmen. Bedingt durch die hohe Nachfrage und gestiegene Eintrittspreise nahm der italienische Staat im Jahr 2024 mehr als 382 Millionen Euro durch Museumseintritte ein. Das sind 68 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Allein das Kolosseum spülte über 100 Millionen Euro in die Staatskassen. Für das Land, das im internationalen Vergleich stark vom Kulturtourismus lebt, ist das ein beachtlicher wirtschaftlicher Faktor.

Vatikanische Museen nicht mitgerechnet

Nicht enthalten in der offiziellen Statistik der italienischen Museen sind die Vatikanischen Museen, die staatsrechtlich zum unabhängigen Vatikan gehören. Dazu zählt auch die Sixtinische Kapelle, in der erst kürzlich der neue Papst Leo XIV. gewählt wurde. Mit mehr als sechs Millionen Besuchern jährlich würden die Vatikanischen Museen in der Rangliste auf dem zweiten Platz liegen – gleich hinter dem Kolosseum.

Über 400 staatliche Museen

Insgesamt zählt Italien über 400 staatliche Museen. Die enorme Vielfalt reicht von archäologischen Ausgrabungsstätten über weltberühmte Kunstgalerien bis hin zu spezialisierten historischen Sammlungen. Der anhaltende Besucherzustrom zeigt: Italien ist das kulturelle Herz Europas.