Das entspricht mehr als jeder fünften Person – ein bedrückender Wert, der die soziale Realität in der Bundesrepublik widerspiegelt.

Zwar ist der Anteil der Betroffenen leicht rückläufig – 2023 gaben noch 23 % der Menschen an, sich keinen Urlaub leisten zu können –, doch die strukturellen Probleme bleiben. Besonders stark betroffen sind Haushalte, bzw. Familien mit nur einem Elternteil: 38 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe konnten sich im vergangenen Jahr keine einwöchige Urlaubsreise leisten.

Singles und kinderreiche Familien besonders betroffen

Auch Singles, Menschen, die allein leben, trifft es überdurchschnittlich häufig: 29 Prozent von ihnen gingen 2024 nicht auf Reisen. In einem kinderlosen Paarhaushalt, sah es dezent besser aus – nur 15 Prozent dieser Gruppe konnten sich keine Urlaubsreise gönnen. Bei Paaren mit Kindern variieren die Zahlen je nach Familiengröße: Während 16 Prozent der Haushalte mit ein oder zwei Kindern betroffen waren, traf dies auf 29 Prozent mit mindestens drei Kindern zu.

Armut ist Alltag für Millionen

Die Zahlen fügen sich in ein größeres Bild ein: Die wirtschaftliche Unsicherheit, anhaltend hohe Lebenshaltungskosten und hartnäckige Inflation drücken viele Menschen an den Rand der finanziellen Belastbarkeit. Was einst selbstverständlich war – ein paar Tage Abstand vom Alltag –, ist für Millionen schlicht nicht mehr finanzierbar.

Deutschland unter dem EU-Durchschnitt

Ein Blick in die europäischen Vergleichszahlen offenbart: Im Jahr 2024 konnte sich EU-weit rund ein Viertel der Menschen (in Haushalten) – konkret 27 % – keine einwöchige Urlaubsreise finanziell erlauben.

Deutschland liegt damit leicht unter dem EU-Durchschnitt. Besonders gering war die Quote in Ländern wie Luxemburg (9 %), Schweden (12 %) und den Niederlanden (13 %). Ganz anders die Lage in Osteuropa: Wie Eurostat meldet war der Anteil in Rumänien mit 59 %, in Griechenland mit 46 % und in Bulgarien mit 41 % besonders hoch.