GGB, Teil des amerikanischen Timken-Konzerns mit Sitz in Thorofare (New Jersey), produziert Gleitlager für Branchen wie Automobilindustrie und Medizintechnik. Den Standort Heilbronn gab es seit 1991.

Wie die Heilbronner Stimme unter Berufung auf die IG Metall berichtet, will das Unternehmen „die Produktion in die Slowakei und die Logistik nach Frankreich“ verlagern. Die genauen Beweggründe bleiben ungenannt. Ein Sprecher erklärte lediglich: „Diese Veränderung ist schwerwiegend. Sie ist aber notwendig, um unsere Abläufe zu rationalisieren.“ Hinter der Standortverlagerung stehen vor allem die zunehmend ungünstigen Rahmenbedingungen in Deutschland – allen voran explodierende Energiekosten, eine lähmende Bürokratielast und ein erdrückendes Steuerklima.

65 von 115 Mitarbeitern betroffen

Von den rund 115 Beschäftigten in Heilbronn sollen 65 gehen. Noch vor Kurzem hatte der Betrieb die Kurzarbeit hinter sich gelassen. Für die Gewerkschaft ist die Entscheidung daher kaum nachvollziehbar. Niklas Anner von der IG Metall betonte: „Die Beschäftigten sind wütend und bereit, gemeinsam mit der IG Metall für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu kämpfen.“ Zudem erhärtet sich laut Gewerkschaft der Verdacht, dass „Timken nie ehrliche Absichten mit GGB Heilbronn hatte, sondern von Anfang an nur auf die Marke und die Kundenbeziehungen aus war.“