Digitale Assistenten werden schlauer, schneller und flexibler – doch am Geld scheitert es bisher. Denn KI-Dienste wie ChatGPT, Claude oder Gemini können zwar Reisen planen und Produkte vorschlagen, aber beim finalen Bezahlvorgang ist nach wie vor der Mensch gefragt. Das will der größte Kreditkartenanbieter der Welt jetzt ändern.

Visa hat angekündigt, künftig Künstliche Intelligenzen direkt an Kreditkarten zu koppeln. Ziel ist es, dass digitale Agenten künftig selbstständig Transaktionen durchführen können – ganz ohne menschliche Bestätigung. Das kündigte das Visa-Topmanagement bei einer Veranstaltung in San Francisco an.

Das bisherige Hindernis für vollautonome KI-Services lag im Zahlungsprozess: Schnittstellen zu Bezahlsystemen blieben aus Sicherheitsgründen bislang versperrt. Doch mit wachsender Leistungsfähigkeit der Agenten – also KI-Systemen, die eigenständig Aufträge ausführen – wird der Bedarf an automatisierter Bezahlung immer größer. Visa will sich an diesem potenziell milliardenschweren Zukunftsmarkt frühzeitig positionieren.

Visa: Menschen werden durch KI mehr konsumieren

Visa arbeitet dabei mit einer ganzen Reihe führender Tech-Unternehmen zusammen – darunter OpenAI, Microsoft, Samsung und Anthropic, dem Unternehmen hinter dem Chatbot Claude. Noch in diesem Jahr sollen erste Funktionen in Nordamerika freigeschaltet werden, Europa soll 2026 folgen.

„Intelligent Commerce“: Agenten kaufen eigenständig ein

Das System nennt sich „Intelligent Commerce“: Es soll grundsätzlich ähnlich wie Apple oder Google Pay funktionieren: Kunden hinterlegen ihre Kreditkarte und statten ihre KI mit klaren Budget- und Produktvorgaben aus. Ein Aufschlag auf Transaktionen, die durch KI ausgelöst werden, sei vorerst nicht geplant