
Wien: Weniger Beamte, mehr Vertragsbedienstete – und noch mehr Schulden
Seit 2008 verdoppelte sich die Zahl der Vertragsbediensteten, der Personalstand stieg um 20 % – und Wiens Schulden haben sich seit 2015 nahezu verdoppelt.

Die Stadt Wien baut weiter Personal auf – allerdings nicht in Form klassischer Beamter, sondern über die Hintertür der Vertragsbediensteten. Eine aktuelle Analyse der wirtschaftsliberalen Denkfabrik Agenda Austria zeigt: Seit dem Jahr 2008 hat sich die Zahl der Vertragsbediensteten im Wiener Magistrat mehr als verdoppelt. Während Beamtenstellen kontinuierlich abgebaut wurden, stieg der Gesamtpersonalstand der Stadtverwaltung dennoch um rund 20 Prozent.
Laut Agenda Austria ist das keineswegs ein Zeichen schlanker Verwaltung – im Gegenteil: Der Personalapparat wächst, die Kosten explodieren. Gründe dafür seien nicht nur gestiegene Anforderungen in Betreuung und Pflege, sondern vor allem eine ausufernde Bürokratie. „Auch die öffentliche Hand ertrinkt in ihrem eigenen Papierkrieg“, warnt Ökonom Jan Kluge.
Hinzu kommen massive finanzielle Belastungen: Personalkosten steigen durch hohe Lohnabschlüsse, während zugleich die Zinsen für die wachsende Schuldenlast klettern. Besonders alarmierend: Seit 2015 haben sich die Verbindlichkeiten Wiens nahezu verdoppelt.
Die Zahlen der Agenda Austria werfen die Frage auf, ob hier tatsächlich notwendige Leistungen ausgebaut werden – oder ob der öffentliche Apparat auf Kosten kommender Generationen ausufert.
Kommentare