Wiener Startup „Fearless“ will jungen Männern besser durch Krisen helfen
Junge Männer seien in der Corona-Krise laut Studien besonders betroffen von Depressionen, so die Gründer der „Fearless“-App. Deswegen wollen sie mit ihrem Startup einen Beitrag zur Prävention leisten.
Die Gründer des Startups „Fearless“, der 21-jährige Wiener Lukas Kmeng und der frühere Wahl-Wiener Laurens L. 31, sehen junge Männer als besonders betroffen von der aktuellen Krise und wollen mit ihrer App Prävention betreiben.
„Obwohl junge Männer sich statistisch am wenigsten vor dem Virus fürchten müssen, treffen sie die Maßnahmen psychisch besonders hart“, so Gründer L. im Interview mit dem eXXpress. Laut ihm sei der Anstieg der Depressionen bei jungen Männern alarmierend.
„Man muss sich dann halt Strategien überlegen, wie man nicht durchdreht.“
Über die Entstehung der App meint Lang: „Ich habe erlebt, dass in meinem Umfeld nach dem ersten Lockdown einige Bekannte und Freunde plötzlich an depressiven Verstimmungen litten, einer war sogar in der Klinik. Ich kenne einige, die seither Medikamente nehmen.“ Viele junge Menschen konnten plötzlich ihrem normalen Alltag nicht mehr nachgehen, nicht das Sporttraining besuchen oder sich nach einer Prüfung auf ein Getränk treffen. „Es ging ja vielen so, die waren von einen auf den anderen Tag in ihren kleinen Zimmern im Studentenwohnheim gefangen, mussten da auf neun Quadratmetern ihr ganzes Leben meistern. Und da muss man sich halt Strategien überlegen, wie man nicht durchdreht.“
Ziel der App ist es, immer mutiger zu werden
Mit kleinen Challenges und Aufgaben für den Alltag bringt die App den Benutzer dazu, gewisse Teile des Gehirns zu nutzen, die durch die Corona-Krise und die Lockdowns weniger genutzt wurden. „Das beginnt bei ganz banalen Dingen wie ‚Dusche dich heute mit der linken statt mit der rechten Hand‘. Das klingt zwar leicht bewältigbar, bringt das menschliche Gehirn aber dazu, aus dem Default-Modus herauszukommen. Der tritt nämlich dann ein, wenn der Mensch nichts tut und fördert Depressionen.“ Die App ist in 8 verschiedene Kategorien unterteilt, manche erfassen die physische, andere psychische Bereiche des Alltags. Natürlich seien auch viele Aufgaben nicht im Lockdown bewältigbar, wie beispielsweise Bungeejumping – denn Ziel der App sei es auch, immer mutiger zu werden. Auch zwischenmenschliche Beziehungen sollen gefördert werden, L. betont aber: „Wir sind keine Pick-up App.“
„Bei jungen Männern muss der Ehrgeiz geweckt werden“
Den Gründern sei es auch wichtig, dass junge Menschen wieder mehr Eigenverantwortung übernehmen können. Auch sei das immer neue Herausfordern und Reflektieren eingefahrener Verhaltensweisen eine Art der Prävention gegen Depressionen. Laurens L. räumt auch ein, wieso die App besonders auf junge Männer abziele: „Da gibt es einfach eine Lücke. Junge Männer können nicht so leicht mit Planungs-Apps erreicht werden wie gleichaltrige, oft besser organisierte Frauen. Sie müssen durch Challenges und das Erwecken ihres Ehrgeizes aus der Reserve gelockt werden. Außerdem muss man sie in ihrer Sprache und auf ihren Plattformen ansprechen“ Die beiden Gründer wollen Frauen aber auf keinen Fall ausschließen, auch für sie sei es empfehlenswert, sich die App runterzuladen. Diese wird ab 10. Mai zum Download in allen App-Stores verfügbar sein.
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