Entdeckt! Skelett in Brunnen beschäftigt Archäologen
Seit mehr als 150 Jahren wird die antike Siedlung im burgenländischen Bruckneudorf erforscht und bis heute sorgen immer wieder sensationelle Fundstücke für Aufregung und Spekulationen. Beim aktuellen Ausbau der Autobahn A4 wurden ein Skelett in einem zugeschütteten Brunnen entdeckt.
Am bekanntesten ist in Bruckneudorf die auch „Kaiservilla“ genannte „Villa Rustica“, in deren Umfeld bereits 6000 Objekte entdeckt worden sind. Nun stieß man hier auch auf ein Skelett, dessen Alter und Herkunft zurzeit noch geklärt wird.
Geforscht wird am Archäologischen Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) unter Leitung von Estella Weiss-Krejci. Neben den 6000 Fundstücken hat man auch ein Gräberfeld mit 200 Gräbern vorgefunden, die aufgrund der römischen Tradition viele Grabbeigaben enthalten. Gefäße aus Glas und Keramik sowie Schmuck helfen bei der zeitlichen Einordnung, auch wenn viele bereits in der Antike geplündert und beschädigt wurden.
Gemeinde plant Ausstellung im nächsten Jahr
Bei der großen Menge der Bestattungsplätze lassen sich zudem Rückschlüsse über Lebensumstände und Gesundheitssituation der frühen Burgenländer finden. Vermutlich war die Villa Rustica Teil eines Landgutes zur Versorgung der damaligen Großstadt Carnuntum, immerhin Sitz einer Legion von bis zu 5000 bis 6000 Soldaten und wurde von einem gewissen Caupianus geleitet, einem Fürsten vom Stamm der Boier, dessen Grabstein ebenfalls dort aufgefunden wurde.
Die Fundstücke werden von der ASFINAG als Dauerleihgabe gestellt, sehr zur Freude der Gemeinde Bruckneudorf. Man hofft, ab nächstem Jahr die historischen Relikte im Rahmen einer Ausstellung öffentlich zugänglich machen zu können.
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