Bekleidete Politikerin am Cover: „Playboy ist kein Magazin für alte Machos“
Eine völlig bekleidete französische Politikerin auf dem Playboy-Cover, die im Blatt über die Rechte von Frauen und der LGBTQ-Bewegung spricht. Es soll kein Marketing-Gag sein, sondern ein Wandel des Blattes. Für Marlene Schiappa, die französische Politikerin, hagelt es dennoch Kritik von allen Seiten.
Die französische Staatssekretärin für die Gleichheit von Männern und Frauen, Marlene Schiappa, sieht nicht aus wie ein klassisches „Playboy“-Covergirl, und dennoch wird die Politikerin aus der Partei von Präsident Emmanuel Macron das Cover der nächsten Ausgabe des Männermagazins zieren. Völlig bekleidet, und das Interview mit der bekennenden Feministin, ist auch alles andere als erotisch. Sie spricht darin über die Rechte von Frauen und der LGBTQ-Bewegung, sowie über Abtreibung und andere politische Themen. Dennoch steht die Politikerin unter Beschuss. Auch aus den eigenen Reihen hagelt es Kritik für die Aktion, wie diverse französische Medien berichten. Frankreich wird aktuell von einer Protestwelle enormen Ausmaßes überrollt, und eine Politikerin zeigt sich am „Playboy“-Cover.
Marlène Schiappa dans Playboy: la majorité embarrassée pic.twitter.com/M1P6sZxh8s
— BFMTV (@BFMTV) April 1, 2023
Schlammschlacht um das Recht der Frauen
Das sei einfach das falsche Signal, meinen Schiappas Kritiker. Selbst, wenn die Staatssekretärin bekleidet ist, so sind es immerhin Designerstücke, die sie trägt. In einer Zeit, in der das Volk gegen die ungeliebte Rentenreform auf die Straße geht. „Wo bleibt der Respekt vor dem französischen Volk?“, fragte etwa die Grünen-Politikerin Sandrine Rousseau gegenüber dem Sender „France 24“. Schiappa hat dafür kein Verständnis und geht auf Twitter in die Offensive. Dort schrieb sie: „Das Recht der Frauen, über ihren Körper zu bestimmen, zu verteidigen, ist überall und zu jeder Zeit wichtig. In Frankreich sind die Frauen frei. Nichts für ungut, Rückwärtsgewandte und Heuchler.“
Neue Töne: Ein Instrument für die feministische Sache
Bei „Playboy“ freut man sich jedenfalls über das Hick-Hack. Dazu stellte „Playboy“-Herausgeber Jean-Christophe Florentin gegenüber der Nachrichtenagentur AFP klar, dass der “Playboy” kein Magazin für alte Machos ist, sondern ein Instrument für die feministische Sache sein kann. Außerdem betonte er, dass das Blatt kein Softporno-Magazin, sondern ein 300 Seiten starkes, vierteljährlich erscheinendes Magazin ist, das intellektuell ist und im Trend liegt.
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