Blind Date: Kontemplationen einer überzeugten Single-Frau
In ihrem Debüt-Werk „Blind Date – Eine Erregung“ läßt Neo-Schriftstellerin Linda Treiber die Gedankenwelt ihrer beziehungsunwilligen Protagonistin Revue passieren. Bis zum tragischen Ende.
Eigentlich wollte die Protagonistin der Novelle, eine karriereorientierte Single-Frau, die Einladung ja ablehnen, doch aus Gründen, über die sie sich selbst nicht richtig im Klaren ist, sagt sie schließlich doch zu, bei Ella’s alljährlichem Freudenfest zu erscheinen. Die Ich-Erzählerin, die sich selbst als beziehungsunfähig beschreibt, soll an diesem Tag über ihren Schatten springen und den nach einem Herzinfarkt frühpensionierten Chirurgen Hermann kennenlernen – Ella’s Nachbarn, der ebenfalls ein Junggeselle ist.
„Er wäre der ideale Mann für mich, nur eine Persönlichkeit wie er könnte mit jemanden, der so kompliziert sei, wie ich es bin, auskommen, und ich müsste ihn daher unbedingt auf ihrem Freudenfest kennenlernen, das waren ihre Worte“, resümiert die Erzählerin die Erklärung ihrer Freundin.
In ihren langen Gedankenströmen reflektiert die Ich-Erzählerin über ihren Werdegang, über Unabhängigkeit und Freiheit, über Liebesabenteuer und Beziehungskatastrophen, über die letztlich verworfene Suche nach dem idealen Partner – und über ihren Unwillen, diesen angeblich „für sie perfekten Mann“ kennenzulernen.
Und obwohl sie sogar in Erwägung zieht, einfach nicht zum Fest zu erscheinen, findet sich die Erzählerin am Tag des Freudenfestes widerwillig in Ella’s Wochenendhaus in Klosterneuburg ein. Doch überraschenderweise taucht der Mann, den sie dort treffen sollte, den ganzen Abend lang nicht auf. Ella lässt schließlich sogar nach ihm schicken. Die Wahrheit über seinen Verbleib ist ein Schock und beendet das Fest abrupt.
Das Interesse der Erzählerin wird schließlich doch geweckt, und je mehr sie ihn kennenlernt, umso mehr ist sie überzeugt, dass Hermann der ideale Partner für sie gewesen wäre. Und umso mehr Verständnis bringt sie für seine schockierende Tat auf.
Die Autorin des Romans, die 1968 in Wien geborene Linda Treiber absolvierte eine Karriere im Banken- und Immobiliensektor in Wien, Prag und Rom. Der Weg ins Schriftstellerin-Dasein eröffnete sich mit dem Pandemiebeginn im Jahr 2020. Die weitreichenden Veränderungen und Einschränkungen für ihren gewohnten Lebensalltag wurden zum Katalysator: „Plötzlich wurden Ruhe, Raum und Zeit frei, mein Buchprojekt in Angriff zu nehmen. über das ich schon längere Zeit nachgedacht hatte. Und so hat mir die Pandemie dabei geholfen, mir meinen Traum vom Schriftstellerinsein erfüllen zu können“, so die Thomas-Bernhard-Bewunderin.
Erschienen ist das 100-Seiten-Buch im novum Verlag, der seit zwei Jahrzehnten auf Manuskripte anstatt auf Namen setzt – und damit auch Neuautoren die Chance auf schriftstellerische Selbstverwirklichung bietet.
Der Trailer zu dem Buch ist unter der Leitung von Mischa Vogl entstanden. Sie verantwortet Gesamtkonzept, Storyboard, Text, Sprache, Schauspiel und Regie. Sie zeichnet sich durch diverse Stationen und unterschiedliche Aufgabenbereiche aus: Eine klassische Ballett-, Musical- und Schauspielausbildung zählen ebenso dazu, wie auch das Erstellen von Bühnenkonzepten, Choreographien und Regie-Tätigkeiten.