Ehrenamt statt Urlaub: Diese jungen Frauen fliegen ins sonnige Afrika für den guten Zweck
Ins Flugzeug steigen und ab ins sonnige Tansania. Aber nicht, um in den Urlaub zu fliegen, sondern um ehrenamtlich Babys und Kleinkinder zu unterstützen. Diese jungen Frauen zeigen auf!
Rein in den Flieger und ab ins sonnige Afrika. Sonne, Strand und mehr standen bei der gebürtigen Österreicherin Anna Gräfinger (23) und ihrer Freundin Maya Curman (41) aber nicht auf der Tagesordnung. Anstelle von vielen, die in den tristen letzten Monaten der Corona-Pandemie ihr Fernweh mit einem Trip auf die Malediven, nach Dubai oder auf die tansanischen Insel Sansibar stillten, entschieden sich die beiden jungen Frauen als Volunteers in den Bergen von Arusha in einem Waisenhaus mitanzupacken. Neben helfenden Händen, fehlt es in den Waisenhäusern im afrikanischen Tansania auch an Geld. Eine echte Unterstützung in beiden Belangen, lieferten Anna und Maya. Der Wille etwas Gutes zu tun ist bei Anna während der Corona-Pandemie immer größer geworden: „Wo kann ich Gutes vollbringen? Wie kann ich jemandem helfen? Dann bin ich auf dieses Projekt gestoßen!“ Annas Freundin Maya aus Frankfurt war dann auch schnell mobilisiert. Gemeinsam sammelten sie im Vorfeld Spenden, organisierten sich ein Hostel, kontaktierten das Waisenhaus „Cradle of Love“ und stiegen mit mehreren mit Sachspenden vollgestopften Koffern in den Flieger Richtung Afrika.
Engagement im Waisenhaus „Cradle of Love“
Fast drei Wochen lang steht folgendes Programm auf der Tagesordnung: Babys und Kleinkinder füttern und baden, Windeln wechseln, Mahlzeiten kochen, Einkäufe erledigen, Liebe und Geborgenheit schenken. Unter der Woche wird gearbeitet, am Wochenende gibt es Freizeit, um Land und Kultur zu entdecken. Von Beginn an waren die beiden jungen Damen überwältigt von der liebevollen Atmosphäre, die ihnen im Waisenhaus entgegengebracht wurde, obwohl man aus dem mitteleuropäischen Leben kommend, sicher zuerst mal schlucken muss. „Die meisten Babies und Kleinkinder kommen aus Masai Familien, in denen noch die Beschneidung bei Frauen praktiziert wird. Viele Frauen sterben folglich bei der Geburt. Es herrschen außerdem unhygienische Bedingungen.“, berichtet Anna auf ihrem Instagram-Profil, wo sie regelmäßig ihre Erlebnisse dokumentiert. Es gibt so viele Waisenkinder im von Armut geprägten Entwicklungsland Tansania, dass sogar die Kleinkinder sich um die Neugeborenen kümmern müssen. Jedoch wurde Anna auch schnell klar: „Wir Europäer denken oft, dass die Menschen hier alle so arm sind, weil sie so leben müssen. Aber das ist ein Irrglaube, denn die meisten sind glücklich und möchten gar kein anderes Leben.“
Neben den zahlreichen mitgebrachten Sachspenden haben die beiden auch bereits im Vorfeld eine Summe von 7.000 Euro an Spenden gesammelt. Vor Ort verschaffen sie sich einen Überblick was wirklich am dringendsten gebraucht wird, um dann mehrere Großeinkäufe zu erledigen. Einerseits wurde mit den Geldspenden bereits fällige Gehälter der Nannys beglichen, andererseits wurde insbesondere Milchersatzpulver gekauft. Anna berichtet über eine herzzerreißende Situation: “Viele Babys, die bei der Geburt ihre Mütter verloren haben, werden vom Waisenhaus gerettet und aufgenommen. Doch leider versterben auch viele, da nicht genug Milchersatzpulver für die Neugeborenen da ist.” Um generell alle Spender zu informieren und den Verbrauch der Geldspenden transparent zu machen, wird von allen Einkäufen ein Foto gemacht und alle Nahrungsmitteln und Dinge einzeln nebeneinander aufgelegt.
Das Herzensprojekt von Anna und Maya neigt sich dem Ende zu, doch bereits beginnend mit dem Entschluss dieses Projekt der Nächstenliebe und Unterstützung umzusetzen, einen Meilenstein in Sachen Ehrenamt gelegt . Und vielleicht haben die beiden eine neue Art von Fernweh entwickelt, die nichts mit Strand und Urlaub zu tun hat. Alles Gute!
Kommentare