
Bernhard Heinzlmaier: Der letzte Triumph des Shitbürgertums
Das Shitbürgertum hat es noch einmal geschafft. In Österreich wurde gerade eine Abart der deutschen Ampelregierung angelobt. Und in Deutschland ist eine große Koalition aus Schwarz und Rot im Entstehen. Beide Länder bleiben damit ein ideales Biotop für fanatische Moralisten.
Was ist das Shitbürgertum nun genau?
Nach Ulf Poschardt, der diesen Terminus dankenswerterweise geprägt hat, ist es ein Verbund passiv-aggressiver schmallippiger Moralisten, der in der Tradition des foucaultschen Disziplinarregimes steht, und mit Hilfe eines ausgeklügelten Schuld-Opfer-Kultes die normale Mehrheit der Bevölkerung vor sich hertreibt. Der Shitbürger ist überheblich, erbarmungslos und fanatisch und findet sich überwiegend im Kultur- und Medienbereich, in Kirchen und NGOs und unter Lehrern und Universitätsangehörigen. Das Shitbürgertum wirkt im sogenannten vorpolitischen Raum, also den kulturellen Institutionen, die Kinder und Jugendliche sozialisieren und die Wahrnehmung, die Werte und das Bewusstsein der Menschen prägen. Schon Adorno wusste, dass eine Seifenoper, eine Theateraufführung oder eine Samstag-Abend-Show im Fernsehen die Meinungen und Einstellungen der Menschen mehr beeinflussen als die Übertragung einer Parlamentssitzung. Und auch der italienische Kommunist Antonio Gramsci war davon überzeugt, dass über die politische Macht die Kräfteverhältnisse in den kulturellen Institutionen entscheiden. Wenn die Lehrer rot sind, dann werden rote Kinder erzeugt und wenn die Theater von linken Direktoren und Regisseuren beherrscht werden, dann verlassen nach den Vorstellungen nach links gewendete Zuseher die Aufführungen. Und wenn im ORF das Shitbürgertum regiert, dann verwandelt sich nach und nach die Zuseherschaft in ebensolches. Zum Glück erreicht der ORF nur mehr die über 50-jährigen Baby-Boomer. Das dürfte auch der Grund sein, warum die Mehrheit der unter 30-Jährigen die FPÖ gewählt hat und nicht eine der Blockparteien des Shitbürgertums. Natürlich kann auch das einfältige Shitbürgertum diesen Konnex erkennen und trachtet nun danach, alle alternativen Medien unter Kontrolle zu bekommen, vor allem die digitalen Medien mit großer Reichweite. Plattformen wie TikTok sollen niedergeknebelt werden, nicht weil sie Jugendliche radikalisieren, wie gesagt wird, sondern weil sie ein im Sinne des Shitbürgertums falsches Bewusstsein erzeugen, das ihren Machterhaltungsinteressen entgegensteht.
Das Shitbürgertum muss „all-in“ gehen
Der Kampf des Shitbürgertums gegen die Normalbevölkerung steht Spitz auf Knopf. Immer mehr verbreiten sich im gewöhnlichen Volk elitekritische Ansichten. Das zeigt sich daran, dass Parteien wie FPÖ, AfD, Rassemblement national oder der Vlaams Belang eine Wahl nach der anderen gewinnen, auch wenn die Medien der Shitbürger mit aller Macht und den ekelhaftesten Methoden gegen sie hetzen. Aber vielleicht ist gerade das Überzogene am Kampf gegen rechts der Grund, dass die Menschen den verdorbenen Braten riechen und justament der rechten Opposition ihre Stimme geben. Wie weit die vom Shitbürgertum getriebenen linken Erziehungseliten zu gehen bereit sind, zeigen Vorfälle der letzten Wochen. So wurde in einer HAK in Oberösterreich eine Klasse als rechtsextrem denunziert und gemaßregelt, weil sie es gewagt hat, eine österreichische Fahne aufzuhängen. Wer dies tut, unterstützt den Rechtsextremismus, wurde gesagt. Weit haben wir es gebracht. Bald wird wohl auch die Bundeshymne rechtes Kulturgut sein und geächtet werden. Wie weit der Wahnsinn in unseren Bildungseinrichtungen schon fortgeschritten sein muss, zeigt ein Passus im Programm der neuen nach extrem links weit offenen Bundesregierung. Dort ist zu lesen, dass man Nikolo und Erntedank in den Kindergärten fördern will. Offenbar beherrscht in den Kindergärten und Schulen bereits der Ramadan die „Feiertagskultur“. Dort und da wird ja sanfter Druck auf die Kinder ausgeübt, an Ramadan nicht vor den muslimischen Mitschülern zu essen. Offenbar sollen so die steinzeitlichen Fastenrituale des Islam den Schülern ins Hirn gepflanzt werden. Wir wissen ja, Bewusstseinsbildung erfolgt im vorpolitischen Raum. Die Schule als Ort der sanften Islamisierung?
Der verbissene Hass des Shitbürgertums
Deutschland ist ja so eine Art Trendsetter in Europa. Gegenwärtig vor allem, was die Hysterisierung des politischen Klimas und das Aufhetzen der Menschen gegen „RÄÄÄCHTS“ betrifft. Letzter Höhepunkt, beim Düsseldorfer Rosenmontagszug wurde ein „politischer Motto-Wagen“ gezeigt, auf dem Alice Weidel, die AfD-Spitzenkandidatin, als hässliche Hexe dargestellt wurde, die unschuldige Erstwähler verschlagen mit einer Süßigkeit in Hakenkreuzform anlockt. Der Wagenbauer, ein gewisser Jacques Tilly, spricht von „harter Satire“. Tatsächlich ist es eine widerliche Verleumdung einer Politikerin, die sich selbst als rechts-libertär bezeichnet, also eine radikal marktwirtschaftliche Position vertritt. Faschismus und Kommunismus waren als Spielarten des Totalitarismus immer staatsfixiert. Totalitarismus ist ohne eschatologischer Erlösungslehre und einem übermächtigen Staat nicht denkbar. Über ihre Nähe zum Totalitarismus sollten die ökologischen Neoleninisten der grünen Partei eher nachdenken, bei denen der Staat als neuer Abgott fungiert, dem jeder seine Huldigung zu erweisen hat, als auf andere mit dem schmutzigen Faschismusfinger zu zeigen. Im Übrigen würde bei Herrn Tilly die Polizei im Morgengrauen vor der Tür stehen, hätte er Robert Habeck zum Gegenstand einer solchen „harten Satire“ gemacht. Aber bei Alice Weidel niemals. Sie ist ja nur ein Stück politischer Müll, das man in TV-Studios herumschubsen und nach Belieben mit Dreck bewerfen kann. Was in Deutschland diesbezüglich alles geht, das hat zuletzt die TAZ gezeigt. Dort wurde Alice Weidel von einer Schriftstellerin mit Namen Christina Friedrich folgend beschrieben: „Sehe ich diesen weißen Rollkragenpullover, verbunden mit diesem eisigen Lächeln, das gleichzeitig eine gewisse Gefährlichkeit und Blödigkeit hat, fällt mir Plötzensee ein.“ Plötzensee ist die fürchterlichste Hinrichtungsstätte der Nazis gewesen. Und weiter: „Man möchte ihr in die Haare greifen, die Perlenkette zerreißen, ihr den Mund mit Wolle verschließen und sie in einem Bergsee versenken.“ Ohne Zweifel handelt es sich hier um einen Fall latenter konformistischer Gewalt. Die destruktive Autorin versucht, in einer anderen Person den Ungehorsam zu töten, der einmal ihr eigener war. (Arno Gruen). Jedenfalls braucht jemand, der solche Hassvisionen hat, dringend einen Arzt.
Shitbürger gegen Nonkonformisten: Letztes Gefecht
Und jetzt Babler als Medienminister. Sein Vorbild aus Deutschland könnte Lisa Paus werden, grüne Familienministerin. Aus ihrem Haus wurde die linke Szene großzügig unterstützt, auch die umstrittenen „Omas gegen Rechts“. Eine regelrechte linke Schattenstruktur der NGOs ist entstanden, in die Millionen fließen. Correctiv, Campact, Attac oder Amadeu Antonio Stiftung heißen die größten Abkassierer. Die extrem linke Stiftung erhielt zum Beispiel für eine Meldestelle, bei der man Gendergegner denunzieren kann, im Jahr 2023 133.000 Euro, direkt von der Bundesregierung. Allen Abkassierern ist eines gemein, sie bekämpfen alles, was nicht links ist. Ein besonders haarsträubendes Beispiel ist die deutsche Diakonie. Ihr Geschäftsführer wirft alle Mitarbeiter raus, die mit der AfD sympathisieren. Vom Staat kassiert der Verein 10,8 Millionen Euro im Jahr aus Steuergeldern. Das heißt, auch die AfD-Wähler zahlen indirekt in eine parteipolitische Organisation ein, die sie verfolgt. Das Modell könnte dem Marxisten Babler gefallen. Partner werden sich in der Asyl-Lobby und unter roten Hilfsorganisationen leicht finden lassen. Die Chancen stehen damit nicht schlecht, dass Nicht-Linke bald auch in Österreich bespitzelt, denunziert und verfolgt werden. Das ist unerfreulich. Erfreulich hingegen ist, dass dies der letzte Auftritt des Babler- und des Stocker-Typus in Österreich sein wird. Im Volk brodelt es und die bevorstehende politische Zeitenwende ist deutlich spürbar. Trump zeigt, was möglich ist.
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