Bernhard Heinzlmaier: Kontrollfantasien aus dem linken SPÖ-Kindergarten
Auf Friedrich Nietzsche geht die treffende Feststellung zurück, dass Irrsinn bei Einzelnen etwas Seltenes sei, bei Gruppen, Parteien und Völkern aber die Regel. Der Beweis dafür wird täglich in Österreich erbracht. Dort drehen vor allem die Parteien der linken Reichshälfte gegenwärtig am Stand durch, während die Bevölkerung dem ausufernden Wahnsinn relativ gelassen beiwohnt.
Auf Friedrich Nietzsche geht die treffende Feststellung zurück, dass Irrsinn bei Einzelnen etwas Seltenes sei, bei Gruppen, Parteien und Völkern aber die Regel. Der Beweis dafür wird täglich in Österreich erbracht. Dort drehen vor allem die Parteien der linken Reichshälfte gegenwärtig am Stand durch, während die Bevölkerung dem ausufernden Wahnsinn relativ gelassen beiwohnt.
Sigi Maurer ist die Annalena Baerbock der Österreichischen Innenpolitik. Ihre Aussagen klingen in der Regel so, als hätte sie am Morgen einen Clown gefrühstückt. Als Klubobfrau wird sie ja täglich viel gefragt und wenn sie nichts Passendes zu antworten weiß, dann sagt sie einfach irgendetwas. Zuletzt hat sie die gesamte österreichische Gastronomie angepatzt, indem sie unterstellte, dass man dort Mitarbeiter „schwarz“ bezahlen würde, was „Sozialbetrug“ wäre. Der Beweis für ihre Unterstellung ist lediglich ein persönliches Jugenderlebnis. Solche, meist denunziatorischen Narrative, sind eine postmoderne Form der Sophistik, die sich vom griechischen Original dadurch unterscheiden, dass sie einfältig und banal sind. In der Antike waren die manipulativen Sprachspiele der Rhetoren kunstvoll, gewandt und wohldurchdacht. Die Plattheit der politischen Rhetorik unserer Zeit ist ein weiterer Beleg dafür, dass sich unsere Kultur in ihrem Herbst befindet und wohl bald einer anderen zu weichen haben wird.
Dornauer ist nun zum Opfer des Bösen geworden
Eine weitere düstere Symbolfigur unserer kulturellen Endzeit, die gerade den Tiroler SPÖ-Vorsitzenden Georg Dornauer verunglimpft hat, ist ein gewisser Vincent Gogala, soviel man der Presse entnehmen kann, ein Funktionär des VSStÖ. Der VSStÖ ist heute eine Vereinigung realitätsenthobener Salonmarxisten, die sich in postmodernen Diskursen verkrochen haben. Sie glauben, dieserart den Naturgesetzen und der abendländischen Rationalität entgehen zu können. Die postmoderne Linke, dieser Sekte gehört der junge Mann an, ist der Überzeugung, dass es das autonome Individuum nicht gibt. Es ist nichts weiter als das passive Objekt von Machtdiskursen, unselbständig und rund um die Uhr betreuungsbedürftig. Gerät es unbegleitet in den Einflussbereich des überall lauernden Bösen, dann wird es in dessen Bann gezogen. Der Betroffene endet dann als Opfer des Teufels und wird sein Botschafter auf Erden. Natürlich ist der Teufel politisch rechts. Sein Reich umfängt alle, die sich nicht der Ideologie der extremen Linken unterwerfen. Es beginnt beim rechten Flügel der SPÖ, umfasst weiter ÖVP und FPÖ in ihrer Gesamtheit und endet bei den Identitären. Alles zusammen eine einzige üble und schwefelige satanische Brühe.
Georg Dornauer, als Anhänger von Hans Peter Doskozil ohnehin schon verdächtig genug, ist nun zum Opfer des Bösen geworden. Wie häufig in der Geschichte des Satanismus, bediente der Teufel sich einer schönen Frau, der rechtsgerichteten italienischen Abgeordneten Alessia Ambrosi, um sein Opfer auf die dunkle Seite zu ziehen. Dornauer und Ambrosi wollen nun heiraten. Das bringt die Mainstreampresse, sie spricht von einer „Rechtsaußen-Liebe“, und Vincent Gogala auf die Palme. Durch die Wahl seiner Partnerin zeige Dornauer, so Gogala in einer Aussendung, dass er schon länger von sozialdemokratischen Werten abgekommen sei und wäre nun nicht mehr als Tiroler SPÖ-Chef tragbar. Diese Geschichte, die irgendwie seltsam zwischen den Genres der Posse und des Trauerspiels oszilliert, zeigt das totalitäre Potential der Linken in der SPÖ, deren Anführer ja der neue SPÖ-Vorsitzende Andreas Babler ist. Mit der verstaubten Begründung aus dem überkommenen ideologischen Fundus der alten 1968er, dass alles Private auch politisch wäre, räumt Gogala respektlos alle Grenzen der Intimität und Privatheit ab und macht so das Individuum Georg Dornauer vollends zum Kontrollobjekt für selbsternannte Partei-Blockwarte. Dass erinnert fatal an Fälle aus der Geschichte der SED, in der es durchaus üblich war, dass sich Funktionäre beim Generalsekretär für ihre Liebesbeziehungen rechtfertigen mussten. Die Karriere Erich Honeckers zum Beispiel wäre deswegen fast zu Ende gewesen, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte.
Linker Totalitarismus als Ziel der Gogalas
Aber der Fall steht auch für die defätistische linke Definition des Menschen als völlig unselbständiges Wesen, das der ständigen Überwachung und Führung bedarf, damit es nicht vom rechten Weg ab kommt und dem Sündigen verfällt. Immer in Gefahr, vom Bösen heimtückisch ergriffen und zum Faschisten umerzogen zu werden, muss es rund um die Uhr besachwaltet und vor allem ständig unter Sanktionsdruck gehalten werden. Das erinnert an Sündenreligionen wie den Katholizismus und den Islam. Auch dort muss es eine übermächtige Institution als ständige Kontrollinstanz geben, vor deren Geistlichkeit der Gläubige ständig geduckt Rechenschaft abzulegen hat. Die perfekte Unterwerfung ist dann erreicht, wenn die Menschen die Ordnungsmacht internalisiert haben und sich ohne dem Zutun von außen selbst unterdrücken und disziplinieren.
Das ist nämlich das Ziel der Gogalas dieser Welt, ein linker Totalitarismus, in dem alle Fremdzwänge zu Selbstzwängen geworden sind und die Macht mit einem milden achtsamen therapeutischen Lächeln auf die Menschen blickt und diese wie narkotisiert zurücklächeln, weil sie ihr Joch nicht mehr spüren, da es zu einem Teil ihres Selbst geworden ist. So weit kommt es aber nur, wenn wir alle uns nicht mehr täglich die Frage, ob wir auch heute etwas gegen den aufkommenden linken Totalitarismus getan haben, mit einem klaren JA beantworten können. Georg Dornauer ist ein erwachsener Mensch. Er wirkt selbstsicher, klar denkend und psychisch stabil. Man kann es ihm und seiner Partnerin zutrauen, dass sie beide im Alter von vierzig Jahren über genügend Resilienz und ideologische Stabilität verfügen, um ihrer Weltanschauung treu zu bleiben, auch wenn sie mit einem politisch anders denkenden Menschen zusammenleben.
Thomas Bernhard hat einmal gesagt, dass alles lächerlich ist, wenn man an den Tod denkt. Wenn die Ideenwelt von Vincent Gogala real werden sollte, wird man hingegen sagen müssen, dass alles bereits lächerlich ist, auch wenn man noch am Leben ist. Denn in seinem Kontrollstaat werden die Menschen schon zu Lebzeiten tot sein, und wenn sie glauben, sie würden leben, ist das ein Irrtum.
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