Doch statt kollektiver Euphorie verwandelte sich die französische Hauptstadt nach dem Spiel in ein Schlachtfeld. Autos brannten, Schaufenster wurden eingeschlagen, Polizisten attackiert. Zwei Menschen verloren in der Folge ihr Leben. Ein tragisches Ergebnis dessen, was zunehmend wie ein Kontrollverlust des Staates wirkt.

Wer an bürgerkriegsähnliche Szenen denkt, denkt häufig an politische Großdemonstrationen oder radikalisierte Protestbewegungen, wie die militante Antifa. Doch diese Form der Gewalt – unkontrolliert, teils willkürlich – hat längst Einzug gehalten in Europas Großstädte. Paris ist dabei nur ein besonders drastisches Beispiel. Laut dem französischen Innenministerium wurden allein 2023 über 2.100 Vorfälle von Massenrandalen registriert – ein Anstieg um mehr als 20 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Polizeigewerkschaft Alliance Police Nationale schlägt seit Jahren Alarm: Die Einsatzkräfte stoßen zunehmend an ihre Belastungsgrenzen.

In einem Gastkommentar für das Medium Exxpress haben der ehemalige Präsident des deutschen Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen und ich erst kürzlich darauf hingewiesen, dass die öffentliche Sicherheit in vielen europäischen Metropolen messbar schwindet. Paris, Berlin, Malmö, Brüssel oder London stehen mittlerweile sinnbildlich für eine Eskalation urbaner Gewalt. In der französischen Hauptstadt beispielsweise stieg laut einer Studie die Zahl schwerer Gewaltdelikte in den letzten zehn Jahren um über 30 % (Quelle: Observatoire National de la Délinquance). 

Integrationsresistenz ist kein Randphänomen mehr

Zur Arbeit unserer RocFortis Gruppe, die für größere Institutionen Analysen und Beratungsleistungen anbietet, ist die sachliche Auseinandersetzung mit Zahlen, Daten und Fakten zentral. Eines ist dabei klar: Wer valide Daten erhebt, darf sich unbequemen Wahrheiten nicht verschließen. Eine davon lautet: Der Staat verliert in bestimmten Stadtteilen sein Gewaltmonopol. Und das oft nicht zufällig. Radikalisierung, integrationspolitisches Versagen und eine falsch verstandene Toleranz gegenüber normabweichenden Milieus tragen zur Entstehung von Parallelgesellschaften bei, die sich staatlicher Autorität bewusst entziehen.

Die politische Debatte über Zuwanderung muss sich dieser Realität stellen. Integrationsresistenz ist kein Randphänomen mehr. Laut Eurostat lag der Anteil von Zuwanderern mit niedrigem Bildungsstand, die auch nach fünf Jahren keiner Beschäftigung nachgingen, in Frankreich 2022 bei knapp 41 %. In Teilen der Pariser Banlieues liegt die Jugendarbeitslosigkeit über 30 %, was sozioökonomische Spannungen zusätzlich verschärft.

Wer den Rechtsstaat nicht respektiert, muss mit Sanktionen rechnen – und zwar konsequent. Wenn staatliche Institutionen es nicht schaffen, diese Prinzipien durchzusetzen, entsteht ein fatales Signal der Ohnmacht. Und dieses Signal wirkt: Die Zahl gewalttätiger Ausschreitungen in Westeuropa steigt – in Häufigkeit wie in Brutalität.

Es ist höchste Zeit für eine Rückbesinnung auf rechtsstaatliche Klarheit. Aus Verantwortung gegenüber der überwältigenden Mehrheit jener Menschen, ob alteingesessen oder zugewandert, die friedlich zusammenleben wollen.