
Amerikas Kirchen im Visier: Über 500 Angriffe – kaum jemand wird gefasst
Sie zünden Altäre an, köpfen Heiligenstatuen und schmieren Satan-Botschaften an Kirchenwände: In den USA tobt ein brutaler Feldzug gegen den Glauben – und kaum jemand spricht darüber.
Seit Mai 2020 wurden in den Vereinigten Staaten Dutzende katholische Kirchen zur Zielscheibe von Vandalismus, Brandstiftung und Hassbotschaften. Die US-amerikanische Bischofskonferenz (USCCB) spricht von einer alarmierenden Entwicklung. Eine Übersicht auf usccb.org listet mehr als 300 dokumentierte Vorfälle seit 2020.
Eine Zählung von SAN.com spricht sogar von über 500 mutmaßlichen Angriffen auf katholische Kirchen – ein Stand aus dem Jahr 2025. Diese Zahl umfasst verschiedenste Formen von Angriffen: von zerstörten Statuen über satanistische Schmierereien bis hin zu tätlichen Angriffen während Gottesdiensten.
Die Zahl der Angriffe hat nicht nur zugenommen, sondern wurde auch deutlich intensiver: SAN spricht von einer Entwicklung die durch gesellschaftliche Spannungen, politische Polarität und antireligiöse Tendenzen begünstigt wird.
Wer steckt hinter den Angriffen – und warum?
Warum religiöse Stätten ins Visier geraten, ist schwer eindeutig zu beantworten. Die US-amerikanische Bischofskonferenz (USCCB) dokumentiert die Angriffe, benennt aber keine einheitlichen Tätergruppen oder klaren Beweggründe. Was sich zeigt, ist ein diffuses Bild: Manche Taten wirken gezielt, manche chaotisch. Hinter dem Vandalismus können ideologische Abneigung gegen die Kirche, politische Frustration, psychische Instabilität oder auch gezielte Hassbotschaften stehen. Vor allem nach politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen – etwa rund um die Debatte zur Abtreibung – steigt die Zahl der Übergriffe auffällig. Doch in der Mehrzahl der Fälle bleiben die Täter unbekannt – und damit auch ihre Motive im Dunkeln. Für viele Gläubige und Verantwortliche wiegt diese Unsicherheit schwer: Sie sehen darin einen Ausdruck wachsender Intoleranz gegenüber Religion im öffentlichen Raum.
Wo finden die Angriffe in Amerika am häufigsten statt?
Laut der Plattform CatholicVote.org, die eine eigene Statistik zu den Vorfällen führt, verteilen sich die Übergriffe auf 43 Bundesstaaten. Besonders betroffen sind u.a. Kalifornien mit 69 Vorfällen, New York mit 58 Vorfällen und Pennsylvania mit 35 Vorfällen. Die Übersicht zeigt außerdem: Nur in einem von drei Fällen kann ein Täter ausfindig gemacht werden.
Brisant: Die genannten Bundesstaaten zeichnen sich durch eine hohe Urbanisierung und gesellschaftspolitische Spannungen aus – sei es rund um Abtreibung, Migration oder LGBTQ-Fragen. Zwar werden diese Konflikte nicht in jedem Einzelfall benannt, doch das Klima in bestimmten Regionen dürfte eine Rolle spielen.
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