
Ankünfte auf Kreta: Zahl der Flüchtlingsboote aus Libyen steigt deutlich
Vor der griechischen Insel Kreta registrieren die Behörden seit Jahresbeginn eine stark steigende Zahl ankommender Boote mit Migranten aus Nordafrika. Nach offiziellen Angaben wurden in den ersten Monaten des Jahres bereits 53 Boote aus Libyen gesichtet – beinahe so viele wie im gesamten Vorjahr.

Der öffentlich-rechtliche Sender ERT berichtete, dass sich unter den Migranten auch zahlreiche Minderjährige befinden.
Allein innerhalb eines Tages seien 325 Menschen südlich von Kreta aufgegriffen worden, so die griechische Küstenwache. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR erreichten bis Anfang Mai insgesamt 2.881 Migranten aus Nordafrika die Insel.
Abfahrt aus Tobruk
Die jüngsten Ankömmlinge waren mit sechs größeren Booten unterwegs und erklärten, ihre Überfahrt im libyschen Hafen Tobruk begonnen zu haben. Die Küstenwache nahm sechs Personen fest, die verdächtigt werden, als Schleuser agiert zu haben.
Wie der Sender ERT unter Berufung auf Behördenkreise berichtet, bereitet die Entwicklung den griechischen Sicherheitskräften Sorgen. Weitere Boote seien bereits unterwegs, hieß es. Auch auf der kleinen Insel Kasos, östlich von Kreta gelegen, wurden kürzlich rund 40 Migranten aufgegriffen. Zur genauen Herkunft der Menschen gab es zunächst keine Angaben.
Deutschland als Ziel
Viele der Angekommenen äußerten laut Informationen aus dem griechischen Migrationsministerium die Absicht, ihre Reise Richtung Deutschland fortzusetzen. Die Behörden befürchten, dass der Migrationsdruck in den kommenden Wochen weiter zunimmt.
Dieser Beitrag ist ursprünglich bei unserem Partner-Portal NiUS erschienen.
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