Der ORF nutzte die Zeit im Bild 1 am Freitag für einen ganz besonderen Bericht: Nämlich wie toll ihre Berichterstattungen seit dem Platzen der Koalitionsverhandlungen sei. Mehr als drei Millionen Menschen verfolgten laut ZiB-Moderator Tarek Leitner die Berichterstattung auf den ORF-Kanälen. „Alleine die ZiB um halb Acht hatte in der vergangenen Woche immer um die eineinhalb Millionen Zuseher”, berichtete Leitner begeistert.

Die Wichtigkeit der Erklärungen der Gäste in den ZiB-Spezial-Sendungen und der Teilnehmer der ORF-Diskussionsrunden hob Nadja Bernhard hervor. Diese Sendungen „fanden zuletzt großes Publikum vor den Fernsehgeräten, selbst wenn die Skispringer auf ORF 1 parallel dazu ebenfalls für einen Zuschauerrekord sorgten”, so Bernhard selbstgefällig.

„Musk hat das Potenzial, Menschen demokratieverzerrend zu beeinflussen"

Aber es kommt noch besser: „Wer was im Fernsehen sehen will, kann die Entscheidung sehr frei treffen. Auf Social Media-Plattformen ist das anders. Da werden einem Inhalte gefüttert, ohne dass man genau dahinter kommt, warum”, so Bernhard mit betroffenem Gesicht weiter.

Hier übernimmt nun wieder Tarek Leitner die Belehrungen: „Besonders problematisch ist das, wenn ein Digital-Oligarch damit Politik macht, wie neuerlich Elon Musk. Das Gespräch auf der in seinem Eigentum stehenden Plattform mit der rechtsextremen deutschen Politikerin Alice Weidel hat das Potenzial, Menschen demokratieverzerrend zu beeinflussen und das ruft die EU jetzt auf den Plan.”

Verstörende Selbstbeweihräucherung

Danach startete ein Beitrag über das Gespräch Musk-Weidel samt Aufschrei aus dem EU-Parlament mit dem Titel „Druck auf EU nach Musk-Weidel Gespräch”, in dem der deutsche VOLT/Grüne-Abgeordnete Damian Boeselager vor der „Einflussnahme einzelner” warnt.

Offenbar liegen im ORF die Nerven angesichts einer Regierungsbeteiligung der FPÖ, was zum Aus der Zwangs-ORF-Steuer führen würde, blank, was zu diesem verstörenden Selbstbeweihräucherungs-Beitrag führte.