
Brutale Messer-Serie erschüttert Deutschland – Radfahrer ringt mit dem Tod
Brutale Normalität auf deutschen Straßen: In wenigen Tagen erschütterten blutige Messerattacken Freiburg, Espelkamp, Frankfurt und Kamp-Lintfort. Die Zahl solcher Angriffe explodiert – alle 36 Minuten wird in Deutschland zugestochen. Die Auslöser? Immer banaler. Ein lautes Telefonat reicht.

Sie telefonieren zu laut, belästigen Frauen, geraten in Streit – und plötzlich wird zugestochen: In der Bundesrepublik eskaliert die Gewalt. Die brutalen Angriffe der vergangenen Tage zeigen: Die Hemmschwelle sinkt, viele Täter zücken das Messer bei jeder Kleinigkeit.
Allein 2024 wurden laut Bundeskriminalamt 29.014 Messerangriffe in Deutschland registriert – rund 40 pro Tag, im Schnitt alle 36 Minuten, Tendenz steigend. Inzwischen machen diese Attacken mehr als 7 Prozent aller Gewaltdelikte aus. Die Hauptdelikte mit Messer sind: Körperverletzung, Bedrohung, Raub.
Dogern (Baden-Württemberg): „Zu laut telefoniert“ – Mann sticht zu
Der Auslöser: banal. Die Reaktion: blutig. In der Nacht zum Freitag (6. Juni) gerieten in Dogern nahe Freiburg zwei alkoholisierte Männer (30 und 35 Jahre alt) aneinander. Laut Polizei störte sich der Jüngere am zu lauten Telefonat seines Gegenübers – und zückte das Messer. Beide Männer wurden verletzt, der Angreifer kam ins Krankenhaus. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
Espelkamp (NRW): Vier gegen einen – 48-Jähriger in Lebensgefahr
Am frühen Sonntagmorgen (8. Juni) traf es einen Radfahrer besonders hart: Vier bislang unbekannte Täter überfielen einen 48-Jährigen auf dem Baltenweg. Auch ein Messer kam zum Einsatz. Das Opfer erlitt lebensgefährliche Verletzungen – die Ermittlungen wegen versuchten Totschlags laufen. Die Polizei bittet um Hinweise, die Täter sind auf der Flucht.
Frankfurt: Zwei Messerattacken an einem Wochenende
Gleich zwei blutige Zwischenfälle erschütterten die Bankenmetropole:
Samstagmorgen (7. Juni): Bei einer Schlägerei im Bahnhofsviertel stach ein Täter auf einen 21-Jährigen ein. Der Angreifer flüchtete. Die Polizei beschreibt ihn als etwa 1,80 m groß, schlank, schwarze Hautfarbe, Vollbart, dunkle Jacke der Marke „Parajump“ und Gucci-Kappe.
Sonntagabend (8. Juni): Am Liebfrauenberg attackierten zwei Jugendliche (17 und 18 Jahre alt) einen 22-Jährigen mit einem Messer – nach einer verbalen Auseinandersetzung. Dank Videoüberwachung konnten sie wenig später gefasst werden.
Kamp-Lintfort (NRW): Frauen belästigt – Polizei verletzt
Am Freitagabend (6. Juni) eskalierte die Lage auf der Rheinstraße. Ein Mann (32), stark alkoholisiert, belästigte zwei junge Frauen. Als deren Bekannte zu Hilfe eilten, kam es zu einem handfesten Streit. Mit Messer und Flaschenscherben wurden mehrere Personen verletzt – darunter zwei Polizistinnen, die den Angreifer unter Kontrolle bringen mussten. Der Täter leistete Widerstand, kam in Gewahrsam und musste eine Blutprobe abgeben.
Brutalität ohne Hemmung: Ein gesellschaftliches Alarmsignal
Ob Alltagsstreit oder Belästigung: Viele Täter greifen heute ohne zu zögern zur Klinge. Kriminologen sprechen von einer „niedrigschwelligen Gewaltbereitschaft“. Besonders alarmierend: Die Täter sind oft jung, alkoholisiert – und handeln spontan. Bei Raub, Körperverletzung oder Bedrohung wird das Messer zur Standardwaffe.
Noch 2018 war das Thema in der Statistik des Bundeskriminalamts nicht separat erfasst – mittlerweile ist es ein fester Bestandteil. Seit 2020 dokumentiert das BKA gezielt „Straftaten unter Einsatz von Messern“. Der Anstieg ist dramatisch: von 20.000 Fällen 2020 auf fast 30.000 im Jahr 2024.
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