
Chaos in Wien erwartet: Linke machen mobil gegen den Akademikerball
Während in der Hofburg am Freitagabend getanzt wird, rufen linke Gruppen zu massiven Protesten gegen den Akademikerball auf. Die Polizei rechnet mit tausenden Demonstranten und hat bereits ein Platzverbot rund um die Veranstaltung verhängt. Autofahrer müssen mit erheblichen Verkehrsbehinderungen rechnen.

Am Freitagabend ist es wieder soweit: Der Akademikerball findet in der Hofburg statt. Während drinnen getanzt wird, laufen linke Organisationen draußen Sturm gegen die Veranstaltung. Um die Ballgäste vor den Demonstranten zu schützen, gilt am Heldenplatz rund um die Hofburg bereits ab 17 Uhr ein Platzverbot. Die ‚Offensive gegen Rechts’ hat bereits am Vortag zur Demonstration aufgerufen, angemeldet sind zwei- bis dreitausend Personen.
„Auch 2025 tanzen deutschnationale Burschenschafter und andere Rechtsextreme in der Hofburg auf”, erklärt Käthe Lichter, Sprecherin der Offensive gegen Rechts und ist sich sicher: „In den gescheiterten Regierungsverhandlungen der FPÖ wurde offensichtlich, dass sie Frauen ‚Zurück an den Herd’ verbannen wollen. Dass dieses rechtsextreme Vernetzungstreffen heuer ausgerechnet am Tag vor dem internationalen Frauenkampftag stattfindet, ist ein guter Anlass, um auf das rückständige Frauen- und Geschlechterbild der völkischen Burschenschaften hinzuweisen.”
„Hingewiesen” wird ab 17 Uhr vor der Hauptuni Wien, dem Sammelort für den Demonstrationszug. Ab 18 Uhr zieht der Zug weiter zur Wipplingerstraße, danach über den Hohen Markt und die Rotenturmstraße zum Stephansplatz. Das Ende der Demonstration ist für 22 Uhr geplant. Die Polizei und der ÖAMTC warnen vor Verkehrsbehinderungen und Staus im Innenstadtbereich. Mit temporären Verkehrssperren und Verkehrsableitungen im Demonstrationsbereich sowie auf allen angrenzenden Straßenzügen ist zu rechnen. Autofahrer sollen Staus einplanen, doch auch beim öffentlichen Verkehr kann es zu Einschränkungen kommen.
Unbeeindruckt von den Demonstrationen, die besonders 2014 massive Sachbeschädigungen und Vandalismus mit sich brachten, zeigt sich der Ballveranstalter, die Wiener FPÖ. Laut Ballorganisator Gemeinderat Udo Guggenbichler ist der Ball auch heuer wieder ausverkauft. Mit FPÖ-Prominenz darf gerechnet werden, allen voran Nationalratspräsident Walter Rosenkranz, gefolgt von der Wiener FPÖ-Spitze mit Landesparteichef Dominik Nepp und Klubobmann Maximilian Krauss. FPÖ-Chef Herbert Kickl wird den Ball jedoch auch heuer wieder aus lassen.
Dass der Ball in Wahrheit jedoch kein Tanzvergnügen sei, sondern einen anderen Zweck erfüllt, ist sich die ‚Offensive gegen Rechts’ sicher: „Sie feiern nicht nur, sondern bereiten in Wirklichkeit ihre nächsten Angriffe auf unser Sozial-, Pensions- und Gesundheitssystem, auf die Rechte von Arbeiterinnenklasse, Flüchtlingen, Frauen, queeren Personen und Migrantinnen vor”, gibt Sprecherin Lichter ihre Verschwörungstheorie zum Besten.
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