In den Nachtstunden quälten sich unzählige Fahrzeuge durch das Nadelöhr Salzburg. Die vom Land verhängten Abfahrtssperren erwiesen sich als wirkungslos: Schon am Freitagabend reichte der Stau von der Tunnelbaustelle in Golling bis nach Salzburg-Süd.

Lage eskaliert – auch Ausweichrouten überlastet

Am Samstagmorgen verschärfte sich die Situation weiter. Die Strecke von Neukirchen in Bayern bis zu den Tunnelbaustellen auf der A10 war zeitweise komplett verstopft – vier Stunden Wartezeit. Auch die B159 konnte den Verkehr nicht mehr aufnehmen. Der ÖAMTC-Stauberater Gerhard Hollitscher berichtete im Gespräch mit dem ORF: „Die Abfahrtssperren werden überhaupt nicht beachtet. Solange da niemand dort steht, funktioniert das nicht. Die Autofahrer halten sich einfach nicht daran. Das Problem ist, dass sie schon bei Salzburg-Süd oder Puch abfahren und dann unten auch alles verstopfen.“

Gefährliche Zustände auf der Autobahn

Neben den Staus sorgten chaotische Fahrmanöver für zusätzliche Gefahr. Hollitscher sprach von einem bedenklichen Verhalten vieler Verkehrsteilnehmer: „Die Autofahrer sind teils sehr chaotisch, weil sie durch die Rettungsgassen durchfahren, es ist alles kreuz und quer. Wenn Stillstand herrscht, steigen die Menschen aus den Autos aus und laufen, ohne zu schauen, in der Rettungsgasse herum. Da muss man irrsinnig vorsichtig sein, um niemanden zu überfahren, wenn man durch die Rettungsgasse fährt. Bei der Autobahnauffahrt Puch sind mir zu Mittag zwei Fahrzeuge rückwärts entgegenkommen, die wieder abfahren wollten.“

Verkehrsexperten hoffen auf Entspannung

Eine erste Entspannung erwarten die ÖAMTC-Experten erst am Spätwochenende. In der Nacht zum Sonntag rechnet man weiterhin mit anhaltendem Verkehrsaufkommen. Erst im Laufe des Sonntags könnte sich die Lage spürbar beruhigen, der Stau soll dann auf rund 15 Kilometer zurückgehen. Als Ursache für den extremen Reiseverkehr gelten unter anderem die beginnenden Pfingstferien in Bayern.