Während andere Länder geschlechtsverändernde Eingriffe bei Jugendlichen stoppen oder einschränken, weitet Deutschland sie aus – durch neue Leitlinien und Gesetze. In einer Berliner Klinik wird Transmedizin an Kindern zur Normalität. Immer häufiger werden Brustamputationen schon an Minderjährigen vorgenommen – im Namen der „Selbstbestimmung“ der woken Ampelpolitik. NIUS war vor Ort, als Feministinnen gegen den Trans-Hype protestierten – und eine Mutter erzählte, wie sie ihren Sohn an die neue Ideologie verlor. Ein Deep Dive in eine verstörende Entwicklung.

Protest einer Gruppe Feministinnen gegen Transmedizin

Im September fand im idyllischen Berlin-Zehlendorf, dem wohlhabenden Teil Berlins, etwas für diese Gegend Ungewöhnliches statt: politischer Protest. NIUS war vor Ort, als eine Gruppe Feministinnen gegen die Transmedizin protestierte. Unter dem Motto „Transmedizin macht krank – ein Leben lang“ veranstaltete die Aktionsgruppe Frauenheldinnen e.V. eine Kundgebung.

Aufklären wollen die Feministinnen über „die Gefahr, dass Kinder und Jugendliche irreversible medizinische Eingriffe erhalten“, die mit „hohen gesundheitlichen Risiken und Nebenwirkungen“ verbunden sind. „Ist es wissenschaftlich vertretbar, 14-Jährige dauerhaft unfruchtbar zu machen?“, lautet eine ihrer kritischen Fragen. Und: „Gehört eine Brustamputation bei gesunden Mädchen wirklich zur Fürsorge?“ Dass Deutschland internationale Warnungen ignoriere, nehmen sie nicht hin – und organisieren deshalb Protest.

Anlass ihrer Kundgebung war die Theodor-Wenzel-Klinik in Zehlendorf, wo an jenem Tag ein Symposium, eine wissenschaftlich-akademische Zusammenkunft, zur Transmedizin bei Kindern und Jugendlichen stattfand – eröffnet von der Grünen-Bundestagsabgeordneten Dr. Kirsten Kappert-Gonther.

Der Name der Veranstaltung birgt hochideologischen Sprengstoff: „Geschlechtsinkongruenz im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter“. Es geht also um Transmedizin mit Blick auf Kinder und Jugendliche; um einen Rahmen, in dem auch Brustamputationen und Kastrationen durchgeführt werden – an Minderjährigen wohlgemerkt. Eben diese Transmedizin soll interdisziplinär gestärkt werden.

Sind nicht empfänglich für neumodische Ideologie: Oldschool-Feministinnen.Nius.de/Download

Transmedizin ist eine Folge der woken Ampelpolitik

Was aber ist das Neue und Gefährliche am woken Transdiskurs? Im Mittelpunkt des Symposiums steht eine im März 2025 eingeführte medizinische Leitlinie zur „Geschlechtsinkongruenz im Kindes- und Jugendalter“. Diese sieht eine „Entpathologisierung von Transgeschlechtlichkeit“ vor: Transgeschlechtlichkeit soll nicht länger mit psychischer Krankheit verknüpft sein. Im akademischen Fachjargon des Symposiums heißt es: „Die Entpathologisierung von Transgeschlechtlichkeit markiert einen grundlegenden Wandel in der diagnostischen Praxis und beeinflusst Terminologie, Leitlinien sowie die (psychiatrische) Behandlung nachhaltig.“

So werden schwerwiegende Eingriffe entgrenzt: Wenn Psychiater und Psychologen keine strengen Diagnosen mehr stellen müssen, öffnet das Tür und Tor für Operationen im Namen der „Selbstbestimmung“.

Die Transideologie in der Medizin ist von der woken Ampel nicht zu trennen. Ihr Werk, das sogenannte Selbstbestimmungsgesetz, erlaubt die Veränderung des Geschlechtseintrags ohne medizinisch-psychologisches Gutachten. Bundeskanzler Friedrich Merz wollte es abschaffen. Die Frauenrechtlerinnen vor der Theodor-Wenzel-Klinik wollen darum wissen, warum das Wahlversprechen nun nicht eingelöst wird. Das „Selbstbestimmungsgesetz“, so ihre Kritik, „erleichtert die rechtliche Änderung des Geschlechtseintrags und begünstigt medizinische Behandlungen, die für Kinder und Jugendliche schwerwiegende Folgen haben können – von lebenslanger Unfruchtbarkeit bis hin zu erhöhten Krankheitsrisiken.“

Diese Mediziner behaupten, dass Kinder im falschen Geschlecht geboren werden.Nius.de/Download

Eine verzweifelte Mutter: „Dahinter steht ein Milliardengeschäft“

NIUS hat vor Ort mit einer Mutter gesprochen, die ihren Sohn „an den Transkult verloren hat“, wie sie sagt. Auch er nimmt hormonelle Medikamente, Anfang 20 hat er damit begonnen. Den Kontakt zu seiner Mutter hat er inzwischen komplett abgebrochen. „Ich weiß weder, wo er lebt, noch wovon er lebt“, klagt sie. Und es wird noch schlimmer: „Offenbar ist er arbeitsunfähig geworden – er war immer kerngesund. Für mich liegt die Erklärung in den Nebenwirkungen der gegengeschlechtlichen Hormone: Sie beeinflussen die Psyche, führen zu Depressionen, Knochenschwund, Thrombosen oder Krebsrisiken“, klagt die Mutter.

Doch sollten solche Probleme auftreten, vermutet die Mutter, würden sie gar nicht mit den Medikamenten in Verbindung gebracht: „Kritik ist tabu. Sogar über Nebenwirkungen darf man nicht sprechen – das gilt als ‚transphob‘. Wenn mein Sohn also gesundheitliche Probleme bekommt, einen Herzinfarkt zum Beispiel, dann würde niemand mit ihm zum Arzt gehen, weil das schon als Ablehnung gilt.“ In der Trans-Szene heiße es: „Lieber tot als detransitionieren.“ Sprich: die Geschlechtsumwandlung rückgängig zu machen. Mit rationaler Wissenschaft oder Emanzipation hat die Transideologie nichts zu tun. „Das ist ein Kastrationskult, ein Todeskult – und dahinter steht ein Milliardengeschäft. Dass junge Menschen in diese Entfremdung getrieben werden, halte ich für eine furchtbare Entwicklung.“ Die Vorstellung, im „falschen Körper“ geboren zu sein, lehnt sie entschieden ab.

Wieso ist es so weit gekommen? „Vor etwa sechs Jahren erklärte mein Sohn, er sei im falschen Körper geboren. Er war damals schon erwachsen. Schon immer war er nicht rollenkonform: sehr sensibel, kunstinteressiert, empathisch. Wahrscheinlich ist er in Kreise geraten, die ihm vermittelten, das sei nicht männlich. Ich glaube, er wollte diese klassische ‚Macho-Rolle‘ nicht annehmen – was ich eigentlich schön finde.“

Solche Eingriffe kritisieren die Feministinnen als „Frankenstein-Medizin 2.0“.Nius.de/Download

„Jeder Körper ist richtig und verdient, geschützt zu werden“

Zwei Jahre ringt die Mutter mit sich: „Soll ich meinen Sohn in seiner Illusion bestärken? Am Ende habe ich mich dagegen entschieden. Ich will bei der Wahrheit bleiben. Falls er irgendwann krank wird, Hilfe braucht oder vielleicht doch bereut – dann bin ich da. Aber ich werde ihm nicht sagen: ‚Mach weiter, zerstöre deinen Körper.‘“

Was für die einen eine progressive Politik ist, die mit Selbstbestimmung und Menschenrechten zusammenhängt, erleben andere als brutales Schicksal: „Das letzte Gespräch mit ihm hat mir das Herz zerrissen. Er war ständig damit beschäftigt, seine Stimme zu verändern, Gesten und Haltung zu kontrollieren – anstatt einfach entspannt er selbst zu sein. Er wollte eine Frau imitieren, doch das wirkte unnatürlich. Für mich war das schwer erträglich.“

Sie spricht von „zehntausenden Eltern, die Ähnliches erleben“. Sie tauschen sich in oftmals anonymen Gruppen aus. „Für uns Eltern ist das ein schrecklicher, zermürbender Weg. Niemand ist im falschen Körper. Jeder Körper ist richtig und verdient es, angenommen, gepflegt und geschützt zu werden“, so die Mutter. Dass genau das nicht geschieht, zeigen klinische Entwicklungen – die Etablierung der Transmedizin.

Mittlerweile gibt es in Deutschland eine Vielzahl an Kliniken, die sich auf Transgender-Operationen spezialisiert haben. Besonders häufig angeboten wird in diesem Zusammenhang die Mastektomie; die Beliebtheit der Operation steigt seit Jahren. Die Plastmed Privatklinik in Düsseldorf hat sich sogar eine neue Website mit dem Namen „Top Surgery Düsseldorf“ gegeben, um stärker mit den „geschlechtsaffirmierenden Brustoperationen“ zu werben.

Brustabnahmen und Social-Media-Hype

Dr. med. Andreas Arens-Landwehr operiert an der Klinik und gibt online zu: „Unsere Patientenklientel hat sich im Lauf der Jahre deutlich verändert, muss man sagen. Wir haben mittlerweile viele, viele Patienten die nicht nur aus einem weiteren Einzugsgebiet in Deutschland kommen, sondern auch tatsächlich aus europäischen Nachbarländern, wo der Bereich der Top Surgery im medizinischen Versorgungssystem der Länder nicht oder nur rudimentär verankert ist“. Außerdem gebe es sogar Patienten von Übersee.

„Womit hängt das zusammen? Einer der Gründe ist sicherlich, dass das Thema Bender Surgery oder Top Surgery gerade in Social Media eine wesentlich stärkere Verbreitung erfährt“, berichtet der Arzt, der als homosexueller Mann zwei Kinder per Leihmutter austragen ließ. Auf TikTok wirbt die von der Klinik angestellte Influencerin Michelle Fuhrmann für die Mastektomie. Ihren 70.000 Abonnenten beantwortet sie Fragen wie: „Brauchtest du ein psychologisches Gutachten für die OP?“

Auf der Seite der Klinik heißt es weiter: „Michelle ist nicht nur unsere Patientenmanagerin, sondern auch selbst durch eine Mastektomie bei uns gegangen. Mit ihrer eigenen Erfahrung versteht sie deine Sorgen, Ängste und Wünsche und begleitet dich einfühlsam durch den gesamten Prozess – von der ersten Beratung bis zur Nachsorge.“

Michelle ist nicht einmal trans, sondern einfach eine lesbische Frau. Helfen will sie Menschen wie Chris, die sich in dem Queerforum queer-lexikon.net so vorstellt: „Mein Name ist Chris. Ich bin 19 Jahre alt und Nonbinary.. ich habe jetzt schon seit 3 Jahren eine sehrgroße Dysphorie gegenüber meiner Brust.“ Hormone kämen für sie nicht infrage, da sie sich mit dem „männlichen Geschlecht und den Folgen von Testo“ nicht wohlfühle. Die Seitenbetreiber empfehlen ihr dann auch direkt eine Brustamputation.

Alles locker und harmlos? So wirbt die Klinik für irreversible Operationen bei gesunden Menschen.Nius.de/Download

Das Angebot spricht nicht nur Trans-Personen an

Die Operation selbst wird auf der Seite ebenfalls einfühlsam beschrieben: „Top Surgery ist ein chirurgischer Eingriff, der für viele transmaskuline, nicht-binäre und genderdiverse Menschen eine bedeutende Rolle auf ihrem Weg zur Geschlechtsangleichung spielt. Er bietet die Möglichkeit, den Oberkörper so zu gestalten, dass er mehr mit der eigenen Geschlechtsidentität übereinstimmt und dabei das körperliche Dysphorie-Erleben lindert.“

Welche Operationsmethode bei einer Mastektomie angewendet wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab: von der Brustform ebenso wie von der Hautelastizität und den persönlichen Vorstellungen des Patienten. Zur Auswahl stehen unterschiedliche Verfahren. Die sogenannte Double-Incision-Methode arbeitet mit zwei Schnitten unterhalb der Brust, bei der das Gewebe entfernt und die Brustwarzen – in angepasster Größe und Position – als Transplantate wieder eingesetzt werden. Die periareoläre Technik hingegen nutzt einen Schnitt rund um den Brustwarzenhof, wodurch die Narben dezenter ausfallen und die Brustwarzen in der Regel erhalten bleiben.

Welche Methode im Einzelfall gewählt wird, richtet sich nicht allein nach medizinischen Kriterien wie Gewebestruktur, Vorerkrankungen oder früheren Operationen. Auch psychische Aspekte wie die Stärke der empfundenen Dysphorie fließen in die Entscheidung ein.

Falsch informiert unterm Regenbogen

Noch sind geschlechtsangleichende Operationen an Minderjährigen in Deutschland tendenziell Einzelfälle; seit 2005 sind insgesamt 178 derartige Eingriffe vorgenommen worden, wie NIUS berichtete. Dennoch ist es eine beunruhigende Entwicklung: Während andere Länder angesichts der Risiken auf die Bremse treten, stellt Deutschland die Weichen in die entgegengesetzte Richtung. Es ist ein Trend, den die Feministinnen vor der Theodor-Wenzel-Klinik noch zu stoppen hofften.

Mit dem Aufstieg des Wokismus nahmen auch die Operationen zu.Nius.de/Download

Auch Gegenprotest fand sich an jenem Septembertag – sichtbar an einer großen Regenbogenflagge und sporadischen „Haut ab“-Rufen.

NIUS sprach auch mit dieser Seite: „Seid ihr dafür, dass geschlechtsumwandelnde Operationen bereits bei Minderjährigen durchgeführt werden?“ Die Antwort der Aktivsten fiel bezeichnend aus. Geschlechtsumwandelnde Operationen seien „bei Jugendlichen illegal“.

Doch das ist nachweislich falsch, wie wir bereits gesehen haben und offizielle Zahlen beweisen. Der Protest im Namen des Regenbogens fand unter falschinformierten Voraussetzungen statt. Die irreversiblen Realitäten, die in Kliniken entstehen, sind den Aktivisten – die gegenüber NIUS angaben, „für Menschenrechte“ einzutreten – schlicht nicht bekannt.

„Es werden Kinder getranst und dem Zeitgeist geopfert“

Auch eine inzwischen recht bekannte Feministin war vor Ort: Marie-Luise Vollbrecht, die einst Aufsehen damit erregte, von der HU Berlin gecancelt worden zu sein – für ihre „steile These“, wonach es nur zwei Geschlechter gibt. Sie kritisierte gegenüber NIUS:

„Wenn medizinische Behandlungen an Kindern nicht auf Evidenz, sondern auf einem vagen Expertenkonsens der neuen Leitlinien beruhen, der teils aus Aktivistenverbänden und Interessengruppen gespeist wird, dann bedeutet das nichts anderes, als dass Kinder und Jugendliche ohne gesicherte wissenschaftliche Grundlage hormonell und/oder chirurgisch kastriert und sterilisiert werden.

Grundlage dieser Praxis ist allein der Glaube, dass ein Mensch in einem „falschen“ Körper geboren sein könne, sei es mit einem falschen Gehirn oder einer Identität, eine Hypothese, die bislang ebenfalls nicht empirisch belegt ist sondern reine Ideologie . Während andere Länder längst die Reißleine gezogen und den Schutz von Minderjährigen in den Vordergrund gestellt haben, werden in Deutschland weiterhin Kinder getranst und ihre Gesundheit und ihre Körper dem Zeitgeist geopfert.“

Dieser Artikel erschien zuerst bei unserem Partnerportal Nius.