
Digitale Bedienung: Wie Roboter in der Steiermark die Gastronomie retten sollen
In der steirischen Gastro- und Beherbergungsbranche herrscht akuter Personalmangel. Zwar sind rund 33.000 Menschen in Hotels und Gaststätten tätig, dennoch bleiben über 1.200 Stellen unbesetzt. Die Folge: Immer mehr Betriebe greifen zu technischen Hilfsmitteln – von Selbstbedienungskonzepten bis hin zum Einsatz von „Servicerobotern‟.
Besonders auf Almhütten findet derzeit ein Paradigmenwechsel statt. Statt Bedienung am Tisch setzen viele Wirte auf Selbstbedienungsbereiche, um den betrieblichen Alltag aufrechtzuerhalten. Für Klaus Friedl, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer Steiermark, ist das mehr als eine kurzfristige Lösung. Er prognostiziert, dass der Trend auch in anderen Gastronomiezweigen Einzug halten wird. Der Innovationsdruck sei enorm, viele Gastronomen reagierten mit Pragmatismus – und Technologie, wie der ORF berichtet.
Serviceroboter statt Servicekraft
Im Servicebereich übernehmen zunehmend Roboter einfache Tätigkeiten: Sie räumen Tische ab, navigieren autonom durch den Gastraum und finden selbstständig den Weg zur Spülstation. Auch in der Küche sind smarte Geräte im Kommen – vollautomatisierte Küchenhelfer, die sich selbst ein- und ausschalten können. Friedl sieht hierin eine dringend benötigte Entlastung, denn die Suche nach qualifiziertem Personal gestaltet sich zunehmend schwieriger.
Offene Baustelle: Das Trinkgeld bleibt ein Reizthema
Abseits technischer Lösungen sorgt auch das Thema Trinkgeld weiter für Gesprächsstoff. Besonders die Abgabenpflicht bei Kartenzahlung stößt in der Branche auf Unverständnis. Friedl plädiert für ein rasches politisches Umdenken: Beschäftigte in der Gastronomie sollten das Trinkgeld zu 100 Prozent steuer- und abgabenfrei behalten dürfen. Tatsächlich kann dass ein wichtiger Hebel sein, um die Attraktivität der Branche zu steigern – und zumindest an dieser Stelle wieder mehr Fachkräfte zu gewinnen.
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