Entlarvend: Standard indoktriniert Schüler mit Anti-FPÖ-Propaganda
Der ORF und der Standard wollen mit Workshops an Schulen unseren Kindern beibringen, Falschnachrichten zu erkennen – und nutzen dabei ausgerechnet ein FPÖ-Posting als Beispiel. Kritiker sprechen von Indoktrination statt objektiver Aufklärung.
ORF und Standard starten gemeinsam eine Bildungsinitiative gegen Desinformation. Schüler und Lehrer sollen in Workshops lernen, wie man Fake News erkennt und kritisch hinterfragt. Eine grundsätzlich sinnvolle Idee – wäre da nicht die Auswahl des Beispiels, das nun für Diskussionen sorgt.
In einem Unterrichtsmaterial des Standard wird ein Social-Media-Posting der FPÖ analysiert, das sich auf eine ServusTV-Umfrage zum Thema „ausländerfreies Schwimmbad“ bezieht. Ausgangspunkt waren Berichte über ein Schweizer Freibad, das Ausländern den Zutritt verwehrte. Die FPÖ griff das Thema auf und verwies auf eine OGM-Umfrage im Auftrag von ServusTV, wonach 59 Prozent der Befragten Verständnis für die Maßnahme in der Schweiz zeigten. Im Posting wurde daraus der Eindruck erweckt, als befürworte die Mehrheit ein generelles „ausländerfreies Schwimmbad“ – eine Zuspitzung, die so nur teilweise aus den Umfrageergebnissen hervorgeht.
Der Standard kritisiert die FPÖ-Darstellung als verkürzt und emotional. Doch warum wählt man ausgerechnet dieses Beispiel? Warum greift man auf eine Partei zurück – und nicht auf Fälle von Desinformation, die direkt aus der Medienwelt selbst stammen? Eine politische Partei ist schließlich kein Medium und unterliegt daher auch nicht denselben journalistischen Standards. Ihre Aufgabe ist es, politische Positionen zu vertreten.
Gerade deshalb wäre es naheliegend gewesen, ein Beispiel aus der eigenen Branche zu wählen. Etwa die gefälschten Fotos aus dem Gazastreifen: Mehrere internationale Medien – darunter BBC, New York Times, Die Zeit und Il Fatto Quotidiano – gerieten in Erklärungsnot, nachdem ein Bild eines schwerkranken Kindes mit genetischer Vorerkrankung fälschlich als Beweis für eine angebliche Hungersnot in Gaza verbreitet wurde, teils sogar auf Titelseiten. Der medizinische Hintergrund? Verschwiegen. Wesentliche Fakten? Ausgeblendet.
Was sind Fake News?
Was echte Fake News ausmacht, hat die ehemalige CIA-Analystin Cindy L. Otis in ihrem Buch „True or False“ treffend beschrieben: Es handelt sich um „absichtlich ungenaue oder falsche Informationen, die verbreitet werden, um andere gezielt in die Irre zu führen“ – im Unterschied zu Irrtümern oder unbeabsichtigten Fehlern.
Empörung im Netz
Genau das sorgt für Empörung: „Wenn Medien wie der Standard an Schulen auftreten und dabei politische Inhalte bewerten, verschwimmen die Grenzen zwischen Aufklärung und Beeinflussung“, kritisiert etwa ein User auf X (vormals Twitter). „Wer eine Partei als Negativbeispiel präsentiert, setzt ein klares ideologisches Signal“, meint ein weiterer User. Viele Eltern fragen sich daher, ob hier wirklich Medienkompetenz vermittelt wird – oder ob Schülern vielmehr eine bestimmte Sichtweise eingeimpft werden soll.
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