
„Er wird Papst!“ – Bruder von Leo XIV: Nachbarin prophezeite es in der Kindheit
Mit der Wahl von Leo XIV. hat sich eine Prophezeiung erfüllt: Als Robert Francis Prevost in die erste Klasse ging, sagte seine Nachbarin: „Er wird Papst!“ Sein Bruder John Prevost erzählt jetzt die unglaubliche Geschichte.

Robert Francis Prevost ist seit dem 8. Mai Papst Leo XIV. Für seine Familie jedoch kam die Wahl nicht völlig überraschend. Denn sie war die Erfüllung einer alten Prophezeiung – ausgesprochen von einer Nachbarin, als Robert noch ein kleiner Bub war.

Papst Leo XIV. hat zwei ältere Brüder: Louis Martín Prevost und John Joseph Prevost. Louis ist ein ehemaliger Militärveteran und lebt heute in Florida. John war Direktor einer katholischen Schule in New Lenox, Illinois, und ist in der Zwischenzeit pensioniert. Die Familie wuchs in Dolton, einem Vorort von Chicago, auf.
Wollte schon früh Priester werden
John Prevost berichtet auf ABC News, dass sein Bruder schon in jungen Jahren den Wunsch hatte, Priester zu werden. „Ich weiß nicht, wie viele das interessant finden werden, aber als er in der ersten Klasse war, sagte eine Frau von Gegenüber – mit deren Kindern wir oft spielten – dass er einmal der erste amerikanische Papst sein wird. In der ersten Klasse hat sie das gesagt.“
„Ich vermisse jetzt schon unsere täglichen Gespräche“
Robert trat nach der achten Klasse sofort ins Augustinerseminar in Holland, Michigan ein, später studierte er an der Villanova University, einer katholischen Augustinerhochschule. „Also war er nicht oft zu Hause. In den Sommerferien schon – aber sonst war er früh sehr engagiert.“
Trotzdem war das Verhältnis zu seinen Brüdern eng. Sie standen in regelmäßigem Kontakt. „Ich vermisse jetzt schon unsere täglichen Gespräche“, sagt John. „Er hat jetzt als Papst natürlich weniger Zeit.“
Er glaubte selbst nicht an die Papstwahl
Ob er mit der Wahl seines gerechnet habe? „Ganz ehrlich: Nein“, sagt John Prevost. „Ich habe immer gehört, es werde nie einen amerikanischen Papst geben – wegen der Politik. Die USA haben ohnehin zu viel Weltmacht, da braucht es nicht auch noch Einfluss auf die Kirche.“
Kurz bevor sein Bruder ins Konklave einzog, telefonierten die beiden ein letztes Mal. Mittlerweile nannten verschiedene Stimmen Kardinal Robert Francis Prevos als möglichen Nachfolger von Franziskus, doch der künftige Papst winkte ab. „Ich sprach am Dienstag mit ihm – und er sagte immer nur: ‚Nein, das stimmt nicht. Das stimmt nicht.‘ Er wollte es gar nicht glauben, hoffte, es würde sich von selbst erledigen. Aber es ging nicht weg“, erinnert sich John Prevost.
„Meine Nichte schrie, als sein Name fiel“
Die Wahl selbst erlebte John Prevost vor dem Fernseher. Der Moment war elektrisierend: „Ich las gerade ein Buch, als ich eine SMS bekam: Weißer Rauch! Ich rannte runter, schaltete den Fernseher ein, rief meine Nichte an – und dann bewegten sich die Vorhänge. Als der Name fiel, schrie sie. Ich sagte: Oh mein Gott, jetzt geht’s los.“
Ein Moment, den er nie vergessen wird.
„Ein bodenständiger Mensch“
Was macht Papst Leo XIV aus? Für seinen Bruder ist er ein „ganz normaler, bodenständiger Mensch“, geprägt durch seine lange Missionsarbeit in Südamerika. „Er hat einen besonderen Blick für die Benachteiligten, die Armen, die ohne Stimme. Ich glaube, er wird sich genau um diese Menschen kümmern.“
Überdies sprach er den Gläubigen Mut zu: „Gott liebt uns, Gott liebt euch alle – und das Böse wird nicht siegen.“
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