
Ermittler nach Villach-Terror sicher: "Ganz klar islamistischer Anschlag"
Beim Messer-Terror des Syrers Ahmad G. (23) gegen mehrere Passanten am Samstagnachmittag in Villach habe es sich „ganz klar um einen islamistischen Anschlag gehandelt“. Innenminister Gerhard Karner kündigte “anlasslose Massenüberprüfungen” an.
Das wurde am Sonntagvormittag aus Kreisen des Verfassungsschutzes bestätigt. Der Tatverdächtige habe nach seiner Festnahme bei seiner ersten Einvernahme erklärt, im Namen der radikalislamistischen Terror-Miliz “Islamischer Staat” (IS) gehandelt zu haben, hieß es gegenüber der APA.
Bei einer inzwischen erfolgten Hausdurchsuchung an der Adresse des Mannes sei eine IS-Flagge sichergestellt worden. Der Mann habe sich auf TikTok radikalisiert, er dürfte Anhänger eines radikalislamistischen Influencers gewesen sein.
Karner kündigt "anlasslose Massenüberprüfungen" an
Im Zuge einer Pressekonferenz sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), dass es “die nötige Entschlossenheit, die Konsequenzen zu ziehen” brauche. Er kündigte eine “anlasslose Massenüberprüfung” in vielen Bereichen an. Darunter fielen “bestimmte Zielgruppen” wie Asylberechtigte mit syrischem und afghanischem Hintergrund. Zudem gelte es, sich rechtlich weiterzuentwickeln. Der Staatsschutz müsse die nötigen Möglichkeiten bekommen, um einzuschreiten. Details, wie genau die Massenüberprüfungen aussehen sollen und in welcher Form sie erfolgen, gab es vorerst nicht.
Ein 14-Jähriger tot, drei Opfer auf Intensivstation
Bei dem Anschlag kam ein 14-Jähriger ums Leben. Drei Opfer wurden am Sonntag intensivmedizinisch betreut. Einer davon war laut Polizei stabil. Zwei weitere Opfer waren leicht verletzt worden. Bei der Tatwaffe handelt es sich um ein Klappmesser mit einer zehn Zentimeter langen Klinge.
Die Tat hatte sich Samstagnachmittag in der Innenstadt, in der Nähe des Hauptplatzes, ereignet. Der Täter, ein aufenthaltsberechtigter syrischer Staatsbürger, wurde nach kurzer Zeit festgenommen.
Wie Polizeisprecher Rainer Dionisio sagte, hatte der 23-Jährige kurz vor 16.00 Uhr auf Passanten eingestochen. Ein Zeuge hatte den Vorfall beobachtet, er fuhr den Täter daraufhin mit dem Auto an. Bei ihm handelt es sich um einen 42-jährigen Essenszusteller, der ebenfalls aus Syrien stammt. “Er wollte in Richtung Innenstadt, da waren Kinder auf der Straße – das konnte ich nicht zulassen”, erzählte der Mann der “Kronen Zeitung”. Im Chaos der Situation hätten Passanten auf sein Auto eingeschlagen, weil sie ihn für “den Bösen” hielten.
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