Flatulenz-Studie: Männer, die sich gesund ernähren, pupsen öfter
Forscher an der Universität Barcelona haben herausgefunden: Männer, die auf Fleisch verzichten, dafür aber Gemüse und Obst bevorzugen, furzen häufiger und mit 50 Prozent mehr Gas. Auch der Gang aufs WC ist von der Kost betroffen: Das Stuhlvolumen ist etwa doppelt so hoch, wie bei Männern, die häufig Fleisch essen.
Alles hat seinen Preis, auch gesunde Ernährung – zumindest bei Männern, wie eine neue Studie ergab. Wer demnach auf westliches Essen mit viel Fleisch verzichtet, und stattdessen eine mediterrane Diät mit Gemüse, Obst und Getreide bevorzugt, produziert häufiger Fürze, die darüber hinaus mehr Gase enthalten. Damit noch nicht genug: Mit dieser gesunden Ernährung muss man zwar gleich oft aufs Klo gehen, produziert aber dabei ein in etwa doppelt so großes Stuhlvolumen. Das ergab eine Ernährungsstudie der Universität Barcelona.
Untersuchung anhand von 18 Männern
Mittelmeerdiät verursacht zwar Wohlbefinden, aber auch mehr Blähungen. Das belegt die Untersuchung der Forscher in Barcelona. 18 gesunde Männern mussten sich dabei jeweils zwei Wochen lang zwei unterschiedlichen Diätplänen unterziehen: die einen einem fettreichen und mit hohem Fleischanteil, die anderen einem fettarmen mit viel Gemüse und Hülsenfrüchten. Die Probanden wurden zufällig einer der beiden Diäten zugeteilt. Nach einer zweiwöchigen Pause folgte die zweite Diätphase, in der jeder den jeweils anderen Ernährungsplan befolgen musste.
Die Anzahl der Pupse pro Tag registrierten die Probanden mittels Handzähler selbst, zur Bestimmung des Volumens der Fürze wurde ihnen ein Ballonkatheter in den Anus geschoben, der vier Stunden lang nach einer Mahlzeit die ausgeschiedenen Körpergase sammelte. Darüber hinaus wurden Proben aus Urin und Stuhl entnommen, das Volumen des Darminhalts Inhalts bestimmt und mit einer Waage das Gewicht des Stuhlgangs gemessen. Auf einem Fragebogen gaben die Männer an, ob sie Verdauungsbeschwerden oder unangenehme Blähungen hatten.
Faserreiche Kost begünstigt bestimmt Bakterien
Das Ergebnis: Bei gesunder Diät furzt man(n) 18 Mal pro Tag, bei ungesunder 11 Mal. Die 18 Pupse enthielten darüber hinaus 50 Prozent mehr Gas als die 11. Das Stuhlvolumen betrug bei mediterraner Ernährung 200 Gramm im Vergleich zu 100 Gramm bei hoher Fleischkost. Auch grummelte der Bauch häufiger in der Phase der gesunden Kost.
“Als ich die Studie las, war ich zuerst erstaunt über die Resultate”, sagt der Gastroenterologe Stephan Vavricka aus Zürich gegenüber dem Schweizer “Tagesanzeiger”. “Ich hatte eigentlich erwartet, dass bei einer Mittelmeerdiät mit viel Gemüse und Ballaststoffen eher weniger Blähungen auftreten.” Näher besehen stimme es aber schon, dass eine Mittelmeerdiät viele Stoffe beinhalte, die Blähungen verursachen können. “Die Erkenntnisse machen also durchaus Sinn.” Faserreiche Kost begünstigt nämlich bestimmte Bakterien im Darm, die von Nahrungsfasern leben.
Bleibt noch die Frage, ob die Resultate bei Frauen dieselben sind. Vavricka vermutet schon. Allerdings besäßen Frauen eine andere Darmflora als Männer.
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