
Ganz ohne Kopftuch! Frauen in Abu Dhabi begrüßen Donald Trump mit Haar-Tanz
Mit wehenden Haaren statt verschleierten Köpfen: Emiratische Frauen bereiteten Donald Trump bei seiner Ankunft in Abu Dhabi einen spektakulären Empfang. Ganz ohne Kopftuch führten sie einen traditionellen Tanz auf – ein seltener Anblick in der islamischen Welt, aber tief in der Kultur des Landes verwurzelt.

Drei Golfstaaten in drei Tagen – und ein Empfang, der herausstach: Nachdem Donald Trump Station in Saudi-Arabien und Katar gemacht hatte, landete er am Donnerstag in Abu Dhabi. In allen drei Ländern wurde der frühere US-Präsident mit außergewöhnlich herzlichen und prunkvollen Zeremonien begrüßt – doch der Auftritt in den Vereinigten Arabischen Emiraten setzte ein visuelles Ausrufezeichen: Emiratische Frauen führten zu seinen Ehren einen traditionellen Tanz mit offenem, wehenden Haar auf – ganz ohne Kopftuch.
Ein seltener Anblick
Während Trump die Empfangshalle des Abu Dhabi International Airport entlangging, bewegten sich die jungen Tänzerinnen in perfekter Synchronität – ihr Haar flog durch die Luft wie ein lebendiges Symbol weiblicher Kraft und kultureller Identität. Der sogenannte Haartanz, bei dem Frauen ihr langes Haar rhythmisch im Takt der Musik schwingen, ist eine uralte Festtradition am Golf – doch so prominent und politisch aufgeladen wurde er selten inszeniert.
Der Tanz war Teil des „Al-Ayyala“, eines bekannten Folklore-Rituals, bei den auch Männer auftreten, meist mit Stöcken und Trommeln.

Was steckt hinter dem Haartanz?
In den Vereinigten Arabischen Emiraten tragen Frauen im Alltag traditionell die Abaya und ein Kopftuch – meist die Shayla oder den Hijab. Das Bedecken des Haares gilt im Islam als Ausdruck von Bescheidenheit und Frömmigkeit. Doch bei kulturellen Festen wie Hochzeiten, Nationalfeiertagen – oder eben Staatsbesuchen – sind Ausnahmen möglich. Der „Haartanz“, auch „Na’ish“ oder „Khaleeji-Tanz“ genannt, gehört zu diesen Ausnahmen: ein Ausdruck von Lebensfreude, Stolz und Ästhetik. Und ein seltener Moment, in dem Frauen ohne Kopfbedeckung im Rampenlicht stehen dürfen.
Kulturelle Geste statt religiöser Regelbruch
Der Auftritt war somit eine rituelle Geste im Rahmen der kulturellen Etikette. In der Golfregion ist es durchaus üblich, zu Ehren hochrangiger Gäste folkloristische Elemente einzusetzen – selbst dann, wenn sie außerhalb der üblichen religiösen Kleidungsregeln liegen. Entscheidend ist der Rahmen: Der Auftritt war Teil einer offiziellen Staatsempfangszeremonie.
Der Besuch in Abu Dhabi war die letzte Etappe von Trumps Nahostreise.
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